Der heimliche Tycoon des Fürstentums

Ein Mann hält einen Schal des AS Monaco hoch.
Pierre Casiraghi, Carolines jüngster Sohn, ist Unternehmer und Vertrauter des Fürsten.

Er liegt auf Platz 7 der monegassischen Thronfolge – und steht damit bei offiziellen Anlässen, wie zuletzt etwa der Taufe der fürstlichen Zwillinge, meist nicht im Mittelpunkt. Doch Pierre Casiraghi, 27, der jüngste Sohn von Prinzessin Caroline, 58, ist laut einem Bericht der deutschen Zeitschrift Gala viel mächtiger, als es nach außen hin den Anschein hat: Der studierte Wirtschaftswissenschaftler ist ein gut vernetzter Unternehmer, der seinen Onkel Fürst Albert immer öfter bei offiziellen Anlässen begleitet. Laut Gala gilt Pierre Casiraghi bereits als der heimliche Pate von Monaco.

Seit 2009 ist Pierre Hauptaktionär und Geschäftsführer einer Baufirma, die sein Vater, der Italiener Stefano Casiraghi ( 1990), im Jahr 1984 gegründet hatte. Unter Pierres Leitung konnte die Firma viele Milliarden-Projekte an Land ziehen, etwa den wichtigen Auftrag für den neuen Yachthafen, der vor knapp einem Jahr eröffnet wurde.

Stellung gefestigt

Mike Tyson und Pierre Casiraghi posieren mit geballten Fäusten vor einer Fotowand.
Former professional boxer Mike Tyson (L) poses with Prince Albert II's nephew Pierre Casiraghi before receiving the Sportel Special Prize Autobiography for his book Undisputed Truth: My Autobiography during the Golden Podium Awards at the Sportel in Monte Carlo October 8, 2014. The Sportel trade show is the International Sport Business Market for sports rights owners and buyers, broadcasters, and marketing agencies. REUTERS/Eric Gaillard (MONACO - Tags: BUSINESS SPORT MEDIA ENTERTAINMENT BOXING)
Der 27-jährige Pierre, der neben Französisch fließend Italienisch und Englisch sowie ein bisschen Deutsch spricht, hat seine Stellung im Fürstentum gefestigt. Anders als seine älteren Geschwister Andrea und Charlotte lebt er in Monaco. Laut Gala sitzt er dort in wichtigen Gremien wie der Handelskammer. Seine beiden Büros liegen in Monaco – eines davon im Ostflügel des Palastes. Auch die räumliche Nähe trägt wohl dazu bei, dass der 57-jährige Fürst seinen Neffen als Vertrauten betrachtet.

Bei den Bürgern des Fürstentums erfreut sich Pierre Casiraghi großer Beliebtheit, wie Petra Hall, Chefredakteurin der Riviera Côte d’Azur Zeitung, der Gala sagte: "Er ist sehr bodenständig, höflich und offen im Gespräch."

Fürst Albert hofft, dass sein Neffe die italienische Oberschicht nach Monaco locken kann. Pierre, der in Mailand studiert hat, wird am 1. August auf einer Insel im Lago Maggiore in einer kirchlichen Zeremonie seine Verlobte Beatrice Borromeo, 29, heiraten, die zum italienischen Adel zählt. Nicht nur aufgrund dieser Verbindung hat der erfolgreiche Jungunternehmer, der in seiner Freizeit gerne Saxofon spielt, gute Kontakte nach Italien.

Rennfahrer

Der Fußballfan unterstützt den Verein AS Monaco. Gemeinsam mit seiner Mutter Caroline engagiert er sich für wohltätige Zwecke. Und wie sein Vater, der bei einem Rennbootunfall ums Leben kam, als Pierre drei Jahre alt war, hat der sportliche Jungunternehmer eine Leidenschaft für schnelle Motoren. Vor rund einem Jahr gab er sein Debüt als Rennfahrer auf dem Hockenheimring: Er fuhr beim Scirocco R-Cup mit. Mit seinem Start bei dem Motorsportereignis setzte Casiraghi eine Familientradition fort. Aus der monegassischen Fürstenfamilie hatten 1985 bereits seine Eltern und sein Onkel Albert an der traditionsreichen Rallye Dakar teilgenommen.

Der Tod seines Vaters hält Pierre nicht davon ab, Risiken auf sich zu nehmen: "Ich liebe das Abenteuer. Es ist spannend, neue Dinge zu erleben. Man muss eben seine eigene Komfortzone verlassen, um Neues zu erfahren", sagte er dem Magazin Closer. "Ich liebe die Geschwindigkeit – beim Boot-, Ski- und Autofahren. Ich konzentriere mich einfach darauf, wohin ich fahre."

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