Costa Concordia: "Wir feiern erst, wenn sie da ist"
Mit Sirenengeheul und Wasserfontänen wurde die Costa Concordia verabschiedet, als sie sich am Mittwoch kurz nach elf Uhr vor der Insel Giglio in Bewegung setzte. Für das Kreuzfahrtschiff hat nach 2,5 Jahren die letzte Reise begonnen. Der Koloss nimmt Kurs auf Genua, wo die Ankunft für Sonntag erwartet wird. "Es bewegt sich, es bewegt sich", bejubelten Touristen den Abschied des "Meeresmonsters".
Ein Konvoi von vierzehn Schiffen begleitet den Transport auf der 350 Kilometer langen Strecke in die ligurische Hafenstadt. Vier Schlepper – zwei am Bug und zwei am Heck – ziehen die Costa Concordia bis zur Verschrottung nach Genua. Die Route führt an der Ferieninsel Elba vorbei, wo das Schiff gegen Abend vorbeiziehen sollte. Weiter geht es entlang der französischen Insel Korsika. Danach beginnt der schwierigste Streckenabschnitt, wie der technische Leiter der Bergung, Nick Sloane, betont: "Nach Korsika werden wir auf offener See fahren, das werden die herausforderndsten 48 Stunden." Die größte Gefahr für das stark beschädigte Schiff sind starke Winde und hohe Wellen auf dem offenen Meer. Täglich soll das Schiff rund 50 Seemeilen (93 Kilometer) zurücklegen. Zivilschutzchef Gabrieli mahnt zur Vorsicht: "Wir feiern erst, wenn die Costa Concordia in Genua eingetroffen ist."
Der Abschied aus dem Hafen
Zwölf Personen an Bord
Staatssekretär Graziano Delrio, der auf Giglio anwesend war, erklärt: "Die Costa Concordia ist weggefahren, aber der Schmerz der Familien, die ihre Angehörigen bei dem Unglück verloren haben, bleibt." An Bord der Costa Concordia befinden sich zwölf Personen. Schiffe halten sich einsatzbereit, sollte es zu Zwischenfällen kommen. Der Costa-Concordia-Konvoi wird im Umkreis von drei Seemeilen von der Küstenwache abgeriegelt. Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffs waren im Jänner 2012 insgesamt 32 Menschen ums Leben gekommen. Auch 77 Österreicher waren an Bord, die sich alle retten konnten.
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