Langsamer Antritt der letzten Reise

In der Nacht wurden die Arbeiten am Wrack unterbrochen. Am Dienstag soll es transportiert werden.

Die Vorbereitungen für Abtransport der Costa Concordia von der Küste der Insel Giglio wurden in der Nacht auf Montag für mehrere Stunden unterbrochen. Wind war der Grund für die Zwangspause. Der havarierte Kreuzfahrtriese soll sich am Dienstagnachmittag auf seinen 350 Kilometer langen letzten Weg machen - zur Verschrottung im Hafen von Genua. Dazu muss das Schiff noch mehrere Meter "auftauchen", um den Tiefgang von 17,5 Meter zu erreichen. Ein weiteres Maß wird ausschlaggebend dafür sein, dass der Transport gelingt wie geplant: Die maximale Höhe der Wellen von 2,6 Metern. Einem stärkeren Seegang würde das 2012 halb gesunkene und in einer Mammut-Aktion wieder aufgerichtete Schiff nicht standhalten.

Bilder aus dem Inneren des Wracks:

Ein Mann steht vor einer Aufzugsgruppe auf Deck 9 eines Schiffes.

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Ein verlassener Gang ist mit Koffern und Absperrband verstellt.

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Das Innere eines verlassenen Gebäudes mit mehrstöckigen Balkonen und Wandmalereien.

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Ein heruntergekommener Aufzugsbereich auf Deck 7 der „Irlanda“.

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Ein großer, verrosteter Schiffsmotor in einem Maschinenraum.

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Das Innere eines verlassenen und verfallenen Kontrollraums mit verrosteten Geräten.

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Das Innere eines beschädigten Gebäudes steht unter Wasser.

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Ein zerstörter Aufzugschacht, abgesperrt mit rot-weißem Band.

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Hütten stehen auf Stelzen im türkisfarbenen Wasser einer Cenote.

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Das Innere eines zerstörten Schiffs, vermutlich die Brücke, mit einem Arbeiter im Hintergrund.

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Der "Begleittross" des Wracks besteht aus 14 Schiffen, davon vier Schlepper. Zwei Schiffe werden den Kreuzfahrtriesen an 800 Meter langen Trossen ziehen. Bei einer Geschwindigkeit von zwei Knoten bzw. 3,7 Kilometern wird die Costa Concordia rund vier Tage unterwegs sein - die halbe Zeit auf hoher See. Was den Planern einen Strich durch die Rechnung machen könnte, ist das Wetter. Deshalb haben die Experten einen weiteren Routenplan ausgearbeitet, der näher an der Küste liegt und damit in kürzerer Entfernung zu den Hafenstädten Livorno und La Spezia. Von dort könnten weitere Schiffe zur Unterstützung starten.

Die beschädigte Seite des Schiffes „Costa Concordia“ ragt aus dem Wasser.
The sign of cruise liner Costa Concordia is seen before the refloat operation at Giglio harbour at Giglio Island July 21, 2014. Technicians on July 14, 2014 began a complex operation to refloat and tow away the wreck of the Costa Concordia, two and a half years after the luxury liner capsized off the Italian coast, killing 32 people. REUTERS/Alessandro Bianchi (ITALY - Tags: DISASTER TRANSPORT MARITIME)

Zwölf Personen an Bord

Auch für den ersten Abschnitt des Transports stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Von Giglio erst Richtung Norden und dann westwärts oder eine Südroute, auf der das Schiff an den Felsen vorbeikommen würde, die es im Jänner 2012 gerammt hatte. Welchen der beiden Wege das Schiff nehmen wird, hängt ebenfalls vom Wetter ab. Die Leitung der Operation übernimmt der niederländische Kapitän Hans Bosch, der an Bord de Schiffes "Blizzard" die Schleppaktion koordiniert.

Eine Karte zeigt die Route des Abtransports der „Costa Concordia“ nach Genua.
Lokalisierungskarte mit Schutzgebiet, Abschlepproute und Endhafen, Factbox Konvoi Grafik 0870-14-Schifffahrt.ai, Format 88 x 78 mm
Zwölf Personen werden sich an Bord der Costa Concordia befinden. Für die wurde ein Evakuierungsplan ausgearbeitet, damit sie im Fall von Schwierigkeiten das Schiff rasch verlassen können. Vor der Costa wird ein Schiff mit Meeresbiologen unterwegs sein, die dafür sorgen, dass Delfine nicht zu nahe kommen. Die Schiffe werden nämlich ein als "Heiligtum der Wale" genanntes multinationales Meeresschutzgebiet zwischen Sardinien und den Küsten der italienischen Regionen Ligurien und Toskana queren. Die Biologen werden auch überprüfen, ob Umweltschäden durch die Fahrt entstehen.

Küstenwache und Polizei werden darauf achten, dass sich in einem Umkreis von drei Seemeilen niemand unerlaubt dem Konvoi nähert. Auch der Luftraum über der Costa wird gesperrt: Damit möchte man nicht zuletzt Medienvertretern die Möglichkeit nehmen, die Operation von Hubschraubern aus zu verfolgen.

Das Schiff wird geborgen:

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