Costa Concordia: Abtransport wieder verschoben

Der für Dienstag geplante Beginn des Abtransports der Costa Concordia von der Insel Giglio nach Genua verschiebt sich erneut um einen Tag und wird erst am Mittwoch beginnen. Der Beschluss wurde gefasst, da die Vorbereitungen für die Schleppung des havarierten Kreuzfahrtschiffes am Montagnachmittag noch nicht abgeschlossen waren, berichtete Zivilschutzchef Franco Gabrielli. Grund für die Verspätung war eine mehrstündige Unterbrechung der Arbeit wegen starken Windes in der Nacht zuvor.
"Für uns ist diese Operation von wesentlicher Bedeutung. Wir wollen umsichtig vorgehen, weil die Sicherheit ausschlaggebend ist", erklärte Michael Thamm, Geschäftsführer der Costa Crociere, Betreiberin der Costa Concordia. Der Bürgermeister der Insel Giglio, Sergio Ortelli, zeigte sich wegen der neuerlichen Verschiebung des Abtransports irritiert. "Die Costa Concordia macht uns bis zuletzt zu schaffen. Ich begreife die Schwierigkeiten einer einmaligen Bergung, doch die Sorge der Bürger auf Giglio bleibt groß. Wir hoffen, dass das Wrack sobald wie möglich weg kommt", sagte der Bürgermeister.
Das Innere der Costa Concordia:
Verschrottung dauert zwei Jahre
Die Bergungsmannschaften aber tun, was sie können: Trotz eines starken Gewitters wurde die ganze Nacht auf Dienstag gearbeitet. Das berichtete Chefingenieur Franco Porcellacchia. Bis zur Abfahrt am Mittwoch wird das Schiff noch um 70 Grad gedreht, damit wird der Bug des Wracks in Richtung Osten zeigt.

Für die 350 Kilometer lange Strecke bis nach Genua wird die Costa Concordia mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten (rund 3,7 Stundenkilometer) etwa fünf Tage unterwegs sein. Die Experten rechnen damit, dass der Kreuzfahrtkoloss spätestens am Sonntag sein Ziel erreicht. Das Verschrotten und Recyceln des Wracks in Genua soll dann nochmals knapp zwei Jahre dauern.
Kommentare