Peking kämpft für eine Woche um gute Luft

Chinas 20-Millionen-Hauptstadt, berüchtigt für Smog und irrwitzige Feinstaubkonzentrationen, muss beim Treffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) nächste Woche glänzen. Wladimir Putin, Barack Obama und die anderen Staats- und Regierungschefs sollen blauen Himmel erleben. Doch trotz rigoroser Fahrverbote wird es damit vermutlich nichts. Denn die amtliche Behörde für Meteorologie teilte bereits mit, für die Tage des Gipfels "sei leichter bis mittlerer Smog über Nordchina möglich".
Zuletzt rüstete sich Peking luftmäßig für die olympischen Spiele im Sommer 2008. Auch damals wurden Industrieanlagen in Peking und der umliegenden Provinz Hebei stillgelegt. Die Luftqualität beim APEC-Gipfel im neu gebauten, muschelförmigen Kempinski-Hotel am Yangi-See, außerhalb der Stadt, hat "Priorität der Prioritäten", sagte Vizepremier Zhang Gaoli.
2386 Produktionsstätten stehen still. An 2445 Baustellen darf nicht mehr gearbeitet werden, sie sind mit Folien abgedeckt. Um 30 Prozent soll die Luftverschmutzung für APEC sinken. Seit Montag dürfen Autos nur noch jeden zweiten Tag auf die Straße – je nachdem, ob die letzte Ziffer am Nummernschild gerade oder ungerade ist. Am Freitag werden Zehntausende Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt, auch Unis und Schulen bleiben nächste Woche geschlossen, und Garküchen bleiben kalt. Der Gipfelt endet am 12. November. Ab dann müssen die Zwangsurlauber an den Wochenenden nacharbeiten.
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