Bergleute bekommen keine Entschädigung
69 Tage lang waren 33 Bergleute in der Atacama-Wüste in Chile unter Tage gefangen - für den Einsturz in der Kupfermine 2010 wird aber niemand zur Verantwortung gezogen. Die Helden von damals bekommen vorerst einmal keinen Schadenersatz. Sie müssen jetzt den Staat wegen mangelnder Sicherheitsstandards klagen.
Peinlich auch für Präsident Sebastian Pinera. Er hatte die Bergung persönlich überwacht und vom „Wunder“ der Rettung politisch profitiert. Doch die Staatsanwaltschaft schloss ihre dreijährigen Ermittlungen ab, ohne Anschuldigungen zu formulieren.
Die betroffenen Bergleute zeigten sich empört. „Es wird Zeit, in diesem Land die Wahrheit zu erzählen, über den ganzen Schmerz, den sie uns zugefügt haben“, sagte der betroffene Minenarbeiter Mario Sepúlveda. Dass sie Millionäre seien, dass man sie entschädigt habe – dies sei „alles falsch, alles Lüge“.
Die Männer waren nach ihrer Rettung am 13. Oktober als Helden gefeiert worden. Sie hatten gemeinsam in Ungewissheit und Hunger in 700 Metern Tiefe ausgeharrt – in den ersten 17 Tagen völlig ohne Kontakt zur Außenwelt und mit äußerst knapper Verpflegung. Wochenlang hatten Rettungskräfte dann den Kontakt zu den Verschütteten gehalten, bevor sie sie an die Erdoberfläche bringen konnten. „Es ist extrem schmerzhaft, dass es keine Verantwortlichkeit für die Minenbesitzer gibt, die fahrlässig handelten, weil die Mine Probleme hatte“, sagte die sozialistische Senatorin Isabel Allende.
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