Brite mit Ebola-Verdacht in Mazedonien gestorben

In Mazedonien ist nach Angaben aus Regierungskreisen ein Brite mit Verdacht auf Ebola gestorben. Bei einem Landsmann seien zudem Symptome der Seuche aufgetreten, hieß es am Donnerstag.
Unterdessen ist wegen eines Ebola-Verdachtsfalls in der Nähe von Paris am Donnerstagabend ein Gebäude einer Gesundheitsbehörde zeitweise abgeriegelt worden. Eine womöglich aus Guinea stammende Person habe dort einen Schwächeanfall erlitten und grippeähnliche Symptome ähnlich der Ebola-Symptome aufgewiesen, wie die Behörden mitteilten. Der Verdacht konnte am Abend aber schnell wieder ausgeräumt werden.
An der Ebola-Epidemie in Westafrika sind nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile fast 3900 Menschen gestorben. Insgesamt infizierten sich 8033 Patienten mit dem gefährlichen Virus, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch bekanntgab. Dem Virus erlagen demnach 3865 von ihnen, also beinahe die Hälfte.
Der UN-Sonderbeauftragte Anthony Banbury sagte in Guineas Hauptstadt Conakry, bei schnellem Handeln bestehe eine Chance, der Epidemie Herr zu werden. Die Frage sei, wie viele Menschen bis dahin sterben müssten. Banbury hatte zuvor Sierra Leone und Liberia besucht. Liberia ist am stärksten von der tödlichen Epidemie betroffen: Dort infizierten sich den Angaben zufolge 3924 Menschen mit dem Virus, von denen 2210 starben. In Sierra Leone starben 879 von 2789 Erkrankten. In Guinea, wo die Seuche ihren Anfang nahm, gab es nach WHO-Angaben 768 Tote, in Nigeria einen.
USA kontrollieren Reisende
In den USA hat man sich zur Eindämmung der Epidemie dazu entschieden, Reisende künftig auf Fieber zu kontrollieren: Wie die New York Times berichtet, werden Flugreisende aus den Ländern, in denen die Epidemie ausgebrochen ist, an fünf großen Flughäfen getestet. Die Maßnahme wurde getroffen, da der erste Patient, der aus Westafrika in die USA eingereist ist, nun in Dallas an der Krankheit verstorben ist. Ab Samstag wird mit den Kotrollen am New Yorker JFK-Flughafen begonnen, nächste Woche kommen Washington Dulles, Newark Liberty International, O’Hare International in Chicago und Hartsfield-Jackson International in Atlanta dazu.
Großbritannien führt an den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie am Terminal für Reisende mit dem Eurostar aus Frankreich ebenfalls Ebola-Kontrollen ein. Das gab die Regierung am Donnerstag in London bekannt. Das Screening betreffe jedoch nur Reisende, die aus von dem tödlichen Virus betroffenen Ländern wie Liberia und Sierra Leone kommen.
Die Passagiere sollen nach ihren Reisedaten und Kontakten sowie nach weiteren Reiseplänen befragt werden. Im Zweifel kann auch medizinisches Personal hinzugezogen werden. Die Entscheidung sei auf Anraten des obersten britischen Amtsarztes getroffen worden. Nähere Details gab es dazu zunächst nicht.
Die jüngste WHO-Bilanz zu der seit Monaten grassierenden Seuche bezieht sich auf den Zeitraum bis zum 5. Oktober. Zwei Fälle sind darin noch nicht berücksichtigt: die spanische Krankenpflegerin, deren Ansteckung am Montag - als erster Fall in Europa - bestätigt wurde, und der am Mittwoch im texanischen Bundesstaat Texas gestorbene Liberianer, bei dem das Virus erstmals außerhalb Afrikas diagnostiziert worden war.
In der spanischen Hauptstadt Madrid sind derzeit sieben Menschen aus Sorge um eine Ausbreitung des Ebola-Virus unter Quarantäne. Wie die Klinik Carlos III. am Mittwochabend mitteilte, wurden drei neue Patienten unter Quarantäne gestellt, zwei Ärzte und ein Krankenpfleger
Bisher eine Ansteckung in Europa
Bei dem Krankenpfleger seien Symptome einer möglichen Erkrankung festgestellt worden, ein Untersuchungsergebnis liege aber noch nicht vor, hieß es weiter. Das Ebola-Virus wurde in Madrid bisher nur bei der 44-jährigen Krankenschwester Teresa Romero nachgewiesen, die bereits Ende September erkrankte.
Romero ist die erste Frau, die sich in Europa mit dem Virus infiziert hat. Sie arbeitete in der Madrider Klinik Carlos III., in der im August und September zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola gestorben waren. Romero ging erst am 5. Oktober zum Arzt, obwohl sie sich da schon seit sechs Tagen krank fühlte. Der neuerdings unter Quarantäne gestellte Krankenpfleger hatte mit einem der beiden Missionare in Kontakt gestanden, die beiden Ärzte mit der nachgewiesenermaßen Ebola-Infizierten.
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