Amnesty prangert Polizeimorde in Rio an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International macht die Militärpolizei der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro für Hunderte Morde im Vorfeld der Olympischen Spiele 2016 verantwortlich. Binnen zehn Jahren seien 8466 Fälle von Tötungen durch die Polizei im gleichnamigen Bundesstaat registriert worden, davon 5132 in der Sieben-Millionen-Einwohner-Stadt, hieß es. Die Morde bleiben zumeist unbestraft.
Besonders bei der Befriedung von Armenvierteln, den Favelas, komme es immer wieder zu Tötungen, hieß es. Es gebe Hinweise, dass die Polizei in vielen Fällen sogar "Hinrichtungen" verübe, so der Amnesty-Bericht. Die Polizei gehe dabei nach dem Prinzip "erst schießen, dann fragen" vor. Sie genieße praktisch Straflosigkeit, da kaum jemals richtig zu ihren Gewalttaten ermittelt werde.
Die Stadt ist bestrebt, den Touristen sichere Spiele zu bieten, die am 5. August 2016 eröffnet werden. Brasilien hat eine der höchsten Gewaltraten unter nicht im Krieg befindlichen Ländern. Schusswechsel zwischen Drogenbanden und der Polizei sind in den Favelas häufig.
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