Brandinferno in Hotel im Grenzgebiet

Ein brennendes Gebäude wird von Feuerwehrleuten gelöscht.
Schneizlreuth: 47 Menschen wurden im Schlaf von Feuer überrascht, sechs Leichen entdeckt.

Tragödie in Schneizlreuth im Berchtesgadener Land nahe der Grenze zu Salzburg: Ein Gästehaus ist Samstagfrüh in Flammen aufgegangen. Sechs Leichen wurden gefunden. Österreicher befanden sich nicht unter den 47 Gästen.

Bereits kurz nach Ausbruch des Feuers gegen drei Uhr Früh stand das Gebäude neben der Transitroute über das Kleine Deutsche Eck in Flammen, dichter Qualm zog durch alle Stockwerke. "Laut Zeugenaussagen spielten sich in dem Haus dramatische Szenen ab. Gäste, die zum Teil selbst verletzt waren, versuchten andere zu wecken und vor den Flammen zu retten. Einige mussten von der Feuerwehr mit Leitern aus dem Haus befreit werden", schildert Polizeisprecher Jürgen Thalmeier die Ereignisse.

41 Personen konnten sich ins Freie retten, fünf von ihren erlitten schwere Verletzungen. Sie mussten in Krankenhäuser in Bayern und Salzburg sowie in eine Spezialklinik für Verbrennungsopfer in München eingeliefert werden. Sechs Personen galten vorerst als vermisst. Am Nachmittag wurden fünf Leichen im Obergeschoß der Unterkunft entdeckt, wo sich die Schlafräume befanden. Die Suche nach einem sechstem Mann ging in den Brandruinen weiter.

Im Gebäude hätten sich ausschließlich Mitglieder einer einer Firma aus Niederbayern befunden, die eine Veranstaltung gebucht hatten. "Ersten Erkenntnissen zufolge ist es auszuschließen, dass Österreicher unter den Gästen waren", sagt Thalmeier.

Hilfe aus Österreich

Die Feuerwehren standen mit mehr als 250 Personen im Einsatz. Zusätzlich kümmerten sich rund 60 Rotkreuz-Helfer – auch aus dem benachbarten Salzburg – um die Betreuung der geschockten und verletzten Geretteten.

Das Feuer war im ersten Stock des umgebauten Bauernhauses ausgebrochen.

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