Weibliche DNA auf Bomben-Resten

epa03664666 National Guardsman man a checkpoint on Boylston St. at Berkeley St. a few blocks down from the two bomb sites as an investigation continues into dual bombings at the Boston Marathon finish line in Boston, Massachusetts, USA, 16 April 2013. Three people were killed and over 100 were injured when two bombs exploded on 15 April 2013 at the finish line of the marathon. EPA/DOMINIC CHAVEZ
Daneben untersucht das FBI einen möglichen Zusammenhang mit einem kanadischen Jihadisten.

US-Ermittler haben an mindestens einem der Bomben-Reste, welche beim Anschlag auf den Boston-Marathon am 15. April verwendet worden waren, weibliche DNA gefunden. Dies vermeldeten das Wall Street Journal und der US-Sender CNN in der Nacht auf Dienstag. Es sei aber noch zu früh zu sagen, ob eine Frau den mutmaßlichen beiden Tätern, den Brüdern Tsarnaev, geholfen habe, hieß es. Die Suche nach weiteren Komplizen läuft indes weiter auf Hochtouren.

Ein nicht namentlich genannter Ermittler betonte, die weibliche DNA könne auf vielfältige Weise auf die Bombe gelangt sein, etwa durch eine Verkäuferin, die das Material an Tamerlan Tsarnaev und dessen jüngeren Bruder Dzhokhar ausgehändigt habe. Die DNA könnte auch von einem der Opfer des Bombenanschlags stammen.

FBI-Beamte durchsuchten am Montag die Wohnung von Katherine Russell Tsarnaeva, der Witwe des am 19. April getöteten mutmaßlichen Boston-Bombers Tamerlan Tsarnaev, und nahmen DNA-Proben mit. Diese sollen mit dem auf den Bombenresten gefundenen genetischen Material verglichen werden.

Die Frau hielt sich seit den Bombenanschlägen, bei denen drei Menschen getötet und mehr als 260 weitere verletzt wurden, bei ihren Eltern auf. Sie hatte sich über die Tat ihres Mannes erschüttert gezeigt und betont, sie werde die Ermittlungen unterstützen.

Spur nach Kanada?

Außerdem soll nach Angaben des Fernsehsenders CNN hin zum nördlichen Nachbarn Kanada ermittelt werden. William Plotnikow, ein ehemaliger Boxer, starb 2012 bei einem Feuergefecht mit russischen Truppen in Dagestan - zur selben Zeit hatte sich auch Tamerlan Tsarnaev in der Region befunden. Möglicherweise bestünde ein Zusammenhang zwischen Plotnikows Tod und Tsarnaevs Ausreise zurück in die USA.

Daneben wird ein möglicher Kontakt Tsarnaevs zum ebenfalls in Dagestan getöteten Extremisten Mahmoud Mansur Nidal geprüft, welcher in der Heimatstadt von Tsarnaevs Eltern, Machatschkala, ums Leben kam. Zu dieser Zeit soll sich Tsarnaev auf auch mit einem russischen Pass versorgt haben.

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