Gefängnis-Machtkampf forderte 31 Tote

Inmates of Palmasola Penitentiary Complex are presented after clashes at the prison in the outskirts of Santa Cruz August 23, 2013. Violent clashes between inmates in the maximum-security prison in Bolivia killed at least 29 people, including one child, officials said on Friday. REUTERS/Stringer (BOLIVIA - Tags: CIVIL UNREST CRIME LAW)
Ursache des Gewaltausbruchs am Freitag soll ein Kampf um die Kontrolle von Teilen des Gefängnisses gewesen sein.

Ein Machtkampf zwischen Häftlingsgruppen hat in einem bolivianischen Gefängnis 31 Menschen das Leben gekostet. Weitere 52 Häftlinge erlitten in der Haftanstalt Palmasola Brand-und Stichwunden, wie Innenminister Carlos Romero bei einer Pressekonferenz mitteilte. Zwei der Verletzten befinden sich in kritischem Zustand, erklärte der Hospital-Direktor Abel Duran am Samstag in Santa Cruz de la Sierra.

Ursache des Gewaltausbruchs am Freitag sei ein Kampf um die Kontrolle von Teilen des Gefängnisses gewesen. "Bei der Gelegenheit wurden Macheten, Messer, Knüppel, Schusswaffen, selbst gefertigte Waffen und Gasflaschen eingesetzt, was einen Brand in dem Gebäude auslöste", sagte der Minister. Bei den Toten handle es sich um 30 Häftlinge und ein Kleinkind von etwa eineinhalb Jahren.

Kinder unter den Häftlingen

Im größten Gefängnis Boliviens, 20 Kilometer südlich von Santa Cruz de la Sierra im Südosten des Landes, sitzen nach Angaben des Innenministers rund 5000 Häftlinge in einer Art Gefangenenstadt ein. Die Kinder leben bei den Gefangenen. Das Wachpersonal hält sich außerhalb der Haftanstalt auf.

Intern halten die Häftlinge ein eigenes Verwaltungs- und Machtsystem aufrecht. Die Polizei brauchte zwei Stunden, um die kämpfenden Gruppen voneinander zu trennen und das Feuer zu löschen. "Am bedauerlichsten ist, dass diesen Alptraum auch rund 450 Kinder miterleben, die wegen der Verbrechen ihrer Eltern der Freiheit beraubt sind", sagte der Bischof von Santa Cruz, Sergio Gualberto.

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