Bereits neun Mers-Tote in Südkorea

Eine Gruppe junger Frauen mit Hijab und Gesichtsmasken geht die Straße entlang.
Angst vor Viruserkrankung wächst. Präsidentin Park sagte USA-Reise ab.

Angesichts von mittlerweile neun Mers-Toten wächst in Südkorea die Angst vor der Viruserkrankung. Präsidentin Park Geun Hye verschob eine USA-Reise, wie ihr Sprecher am Mittwoch mitteilte. Park wolle dabei "helfen, den Ausbruch von Mers zu stoppen und sich um die öffentliche Sicherheit kümmern". Ursprünglich hätte die Staatschefin vom 14. bis 18. Juni in die Vereinigten Staaten reisen sollen.

Am Mittwoch wurden zwei neue Todesfälle durch Mers sowie 13 Neuinfektionen gemeldet. Damit starben bisher neun Menschen an der Viruserkrankung, insgesamt 108 sind infiziert. Es handelt sich um den schwersten Ausbruch der Krankheit außerhalb Saudi-Arabiens. Die südkoreanische Regierung steht vielfach in der Kritik, nicht angemessen darauf reagiert zu haben.

Ansteckungen

Bei dem Mers-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen. Allerdings ist Mers nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie etwa die Atemwegserkrankung Sars, an der in Asien 2003 hunderte Menschen starben.

In Südkorea erfolgten bisher alle Ansteckungen mit Mers in Krankenhäusern. Die Behörden weisen zudem darauf hin, dass alle der an der Krankheit Verstorbenen schon zuvor gesundheitliche Probleme hatten. Fast 3.500 Menschen wurden bisher unter Quarantäne gestellt, die meisten davon zu Hause. Fast 2.500 Schulen waren am Mittwoch geschlossen.

Fakten zu Mers

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