Shitstorm trifft Steffi Graf

Ein Porträt von Steffi Graf mit blonden, gewellten Haaren und blauen Augen.
User fordern, dass sich die Tennislegende vom Pasta-Hersteller distanziert.

Die Entschuldigung des Nudelherstellers Guido Barilla reicht offenbar nicht aus: Mit seinen schwulenfeindlichen Äußerungen hat der Italiener einen Shitstorm ausgelöst, der nun auch zu Tennis-Legende Steffi Graf hinüberschwappt, wie Focus berichtet. Internet-User fordern, Graf möge Barilla die Rote Karte zeigen.

Die Deutsche war jahrelang das Werbegesicht des italienischen Pasta-Produzenten. Der Sturm der Entrüstung, der sich seit Tagen über Barilla ergießt, hat nun Steffi Graf erreicht, obwohl sie zurzeit gar nicht für die Firma wirbt. Dennoch finden sich auf der Facebook-Site der 44-Jährigen Dutzende Einträge zum Thema Barilla und Homophobie. „Boycott Barilla“, wird die Tennisspielerin von vielen Usern aufgefordert. Andere ersuchen sie um eine Stellungnahme: „Liebe Steffi Graf, ich möchte Sie sehr bitten sich von Barilla und deren homophoben Äußerungen zu distanzieren“, schreibt eine Frau.

Konsequenzen

Ein User meint: „Liebe Stefanie Graf, ich würde gerne wissen, ob Sie Konsequenzen aus den homophoben Äußerungen von Barilla ziehen, und falls ja, welche. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie jetzt reagieren und Barilla die rote Karte zeigen würden.“ Ein Nutzer schreibt: „Wenn Sie Ihre Bekanntheit und Popularität für eine gute Sache einsetzen könnten, dann würden Sie vielen Menschen, die kein so schönes Leben haben, helfen.“ Ein weiterer Facebook-User findet, dass Steffi Graf ihre Beziehung zu Barilla beenden sollte.

Die Tennis-Legende selbst hat bisher keine Stellung zu dem Thema bezogen, wie Focus berichtet. Auf ihrer Homepage ist Barilla nicht als Partner angeführt. Daher wird davon ausgegangen, dass Steffi Graf zurzeit nicht mit dem italienischen Nudelhersteller zusammenarbeitet.

Guido Barilla hatte wie berichtet in einem Radio-Interview gesagt, seine Firma werde nie Werbung mit Homosexuellen schalten. Der Konzern unterstütze eben die „klassische Familie, in der die Frau eine fundamentale Rolle hat“. Wenn das Homosexuellen nicht gefalle, dann könnten sie eine andere Marke wählen. Nachdem seine Äußerungen im Internet um die Welt gingen, Proteste sowie Boykott-Aufrufe aufkamen, „korrigierte“ sich Barilla: Es gehe nicht darum, dass er Homosexuelle nicht respektiere; er denke aber nicht wie sie, erklärte der 55-Jährige. Barilla ist Vater von sechs Kindern aus zwei Ehen.

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