Hijra - das "dritte Geschlecht"

Mehrere Transgender-Frauen posieren für ein Foto bei einer Veranstaltung.
Anders als in Österreich gibt es in Bangladesch ein drittes Geschlecht. Jetzt rekrutiert die Verkehrspolizei solche "Hijras".

Österreichische Dokumente unterscheiden grundsätzlich zwischen "Mann" und "Frau". Bangladesch, eines der weltweit ärmsten Länder, ist da etwas fortschrittlicher: Bereits seit 2013 kann man dort auch "others" ankreuzen. Die "Anderen", das sind die Hijras - weibliche Seelen in Männerkörpern. Doch weil sie keine Geschlechteroperationen vornehmen, zählen sie nicht zur Kategorie der Transgender-Personen. Frauen finden sich kaum unter den Hijras.

Als Verkehrspolizisten eingesetzt

Jetzt möchte die bangladeschische Regierung solche Hijras gezielt als Verkehrspolizisten gewinnen, wie orf.at berichtet. Ab 2016 sollen sie das kaum noch zu bewältigende Verkehrsaufkommen in der Hauptstadt Dhaka schlichten. Das soll ihren gesellschaftlichen Status und ihren Bildungsstand aufwerten, denn Hijras werden von ihren Familien verstoßen und schlagen sich häufig als Prostituierte durch. Und obwohl sie bei Hochzeiten für Segnungen eingesetzt werden, werden sie von der Gesellschaft verachtet.

Nach Schätzungen des Sozialamts leben in Bangladesch etwa 10.000 Hijras. In Indien sind sie bereits seit 2009, in Pakistan seit 2011 juristisch anerkannt.

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