Bangkok: Polizei fahndet nach drei Verdächtigen
Nach den beiden blutigen Bombenanschlägen in Thailands Hauptstadt Bangkok hat die Polizei zwei weitere Tatverdächtige ins Visier genommen. Die beiden jungen Männer könnten Komplizen des Mannes sein, der am Tatort einen Rucksack deponierte und dann flüchtete, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsirisein am Mittwochabend. Die Ermittler von einem direkten Zusammenhang zwischen den Attentaten aus. Untersuchungen der Bombenüberreste deuteten darauf hin, dass die Sprengsätze von denselben Tätern hergestellt worden seien, sagte Polizeichef Somyot Pumpunmuang am Dienstag laut der Zeitung "Bangkok Post". "Der Täter kann nicht allein gewesen sein", sagte Polizeichef Somyot Poompanmoung am Mittwoch, es handle sich wohl um ein Netzwerk.

Spekulationen über Drahtzieher
Regierungschef Prayuth Chan-ocha sprach nach der ersten Explosion am Montagabend vom schwersten Anschlag in der Geschichte Thailands. Im Zentrum der Millionenmetropole waren 22 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden.
Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand. Spekulationen über die Drahtzieher reichen von muslimischen Separatisten aus dem Süden des Landes über Kritiker der Militärregierung bis zu den in China verfolgten Uiguren, von denen Thailand vor kurzem mehr als 100 in ihre Heimat abgeschoben hat. Nach Einschätzung der Armee trägt der Anschlag aber nicht die Handschrift der muslimischen Rebellen im Süden des Landes. Man ermittele in alle Richtungen, beteuerte der Polizeisprecher.
Sicherheitsmaßnahmen verstärkt
In Bangkok seien 1.160 zusätzliche Sicherheitskräfte im Einsatz, sagte Prayuth. Nach Angaben der Touristenbehörde wurden die Patrouillen vor allem rund um die Touristenattraktionen verstärkt, auf den Straßen waren deutlich mehr Beamte zu sehen. Auch am Flughafen wurde nachgerüstet, ohne dass die Behörden Einzelheiten dazu nannten. Unter den Toten waren mindestens fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und eine Singapurerin.
Der Ort des Anschlags, der Erawan-Schrein, ist wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Kleine Händler gingen dort am Mittwoch bereits wieder ihren Geschäften nach. Der Schrein ist ein Besuchermagnet im Zentrum Bangkoks. Am Dienstag explodierte eine zweite Bombe in einem Fluss an einem Bootsanleger, ohne dass jemand zu Schaden kam. Die Ermittler gehen von einem direkten Zusammenhang aus. Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand.
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