Australierinnen wollten sich IS anschließen

Eine Frau mit Niqab und Brille schaut hinter einem gemusterten Vorhang hervor.
Zwölf Frauen aus Melbourne im Visier der Ermittler.

Mehrere Australierinnen sind an der Ausreise in die von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) kontrollierten Gebiete im Irak und Syrien gehindert worden. Mindestens zwölf Frauen aus Melbourne hätten versucht, sich den Extremisten anzuschließen, teilte die Polizei des Bundesstaats Victoria am Freitag mit.

Fünf von ihnen sei es gelungen, in die Kampfgebiete auszureisen, von zwei weiteren Verdächtigen fehle jede Spur. Vier Frauen seien außerhalb von Australien aufgegriffen worden, eine weitere sei am Flughafen an der Ausreise gehindert worden, erklärte die Polizei.

"Romantisierende Sicht" auf IS

Es sei möglich, dass die Gruppe der IS-Sympathisanten aus Melbourne größer als bisher vermutet sei, erklärten die Ermittler. Gerade junge, alleinstehende Frauen lassen sich nach Einschätzung der Ermittler von der Propaganda der Dschihadisten in den sozialen Medien anlocken. Oftmals hätten sie eine "romantisierende Sicht" auf das Leben unter der Herrschaft der IS-Extremisten. Erst am Dienstag war der Fall einer Mutter aus Sydney bekannt geworden, die sich Medienberichten zufolge der IS-Miliz in Syrien anschloss.

Laut der Zeitung Sydney Daily Telegraph ließ die 26-jährige Jasmina Milovanov ihre beiden Kinder bei einem Babysitter zurück und kam nie wieder. Ihren Ex-Mann habe die zum Islam konvertierte Frau per SMS darüber informiert, dass sie in Syrien sei, berichtete die Zeitung. Zuvor habe sie über das soziale Netzwerk Facebook extreme Ansichten verbreitet. Sie soll demnach zudem Kontakte zu der aus Melbourne stammenden Zehra Duman haben, die in Australien als "Anwerberin für Jihad-Bräute" gilt.

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