Australien: Bub überlebte Biss von tödlicher Spinne

Die Trichternetzspinne (Archivbild) gehört zu den Vogelspinnenartigen.
Dem Zehnjährigen wurde die Rekordmenge von zwölf Dosen Gegengift verabreicht. Die Trichternetzspinne ist eine der giftigsten Spinnen der Welt.

Mit viel Glück hat ein australischer Bub den Biss einer potenziell tödlichen Trichternetzspinne überlebt. Matthew Mitchell sei die Rekordmenge von zwölf Dosen Gegengift verabreicht worden, berichteten örtliche Medien am Freitag. Demnach hatte der Zehnjährige seinem Vater geholfen, den Schuppen des Familienhauses nördlich von Sydney zu entrümpeln, als er von der Spinne in den Finger gebissen wurde.

"Sie hat sich irgendwie mit allen Beinen an mich gekrallt und ich konnte sie nicht von meinem Finger abschütteln", berichtete Matthew der Zeitung Daily Telegraph. Seine Eltern machten ihm aus seinem T-Shirt eine Art Druckverband, damit das Gift der Spinne sich langsamer im Körper verbreitet und rasten mit ihm ins Krankenhaus.

Krämpfe

Der Bub wurde zwar von Krämpfen geschüttelt, überlebte jedoch dank des Gegengifts. Die Menge sei ein Rekord in Australien, hieß es in den Medienberichten. Die Spinne wurde gefangen und in den Australischen Reptilienpark gebracht. Dort wird das Tier "gemolken", um sein Gift für die Herstellung von Gegengift zu nutzen.

Die Trichternetzspinne gehört zu den Vogelspinnenartigen und ist eine der giftigsten Spinnen der Welt. Ihr Gift wirkt direkt auf das Nervensystem des Menschen. Nach einem Biss steht dem Opfer Schaum vor dem Mund, es leidet unter Muskelspasmen und kann sogar sterben. In Australien gab es keine tödlichen Angriffe der Trichternetzspinne seit in den 80er-Jahren das Gegengift entwickelt wurde.

Mit wütenden Drohungen hat ein Mann in Sydney die halbe Nachbarschaft geweckt. Dazu hysterische Schreie einer Frau und Krach, als würden Möbelstücke geworfen - für die Nachbarn war das ein klarer Fall. Mehrere fürchteten um das Leben der Frau und alarmierten mitten in der Nacht die Polizei, wie australische Medien Ende November berichteten.

Was die Beamten vorfanden: Einen Mann außer Atem, der in der Wohnung eine Spinne entdeckt hatte. Eine sehr große, wie er sagte. Die Polizei blieb misstrauisch und fragten nach seiner Frau, wie aus dem Wortwechsel hervorgeht, den die Behörde bereits vor einigen Tagen auf Facebook postete. Er habe keine, sagte der Mann. "Hey, die Leute haben eindeutig gehört, wie eine Frau schrie und wie Du brülltest: Ich bring dich um", sagten die Polizisten. "Oh tut mir leid. Das Schreien, das war ich", meinte der Mann verlegen. "Ich hasse Spinnen echt." Die Polizisten versicherten sich, dass niemand verletzt in der Wohnung war und zogen dann ab.

Wer an giftige Tiere in Australien denkt, dem kommen wohl als erstes Schlangen und Spinnen in den Sinn. Doch einer im Jänner veröffentlichten Studie der Universität Melbourne zufolge sind Bienen und Wespen für die meisten Krankenhaus-Einweisungen im Zusammenhang mit giftigen Tieren verantwortlich.

Aus verschiedenen Datenquellen wurden Todesfälle in den Jahren 2000 bis 2013 sowie Krankenhaus-Einweisungen von 2001 bis 2013 betrachtet. Demnach wurden von insgesamt 42.000 erfassten Patienten 33 Prozent wegen Bienen- oder Wespenstichen behandelt. 30 Prozent wurden mit Spinnenbissen eingewiesen und nur 15 Prozent mit Schlangenbissen.

Der Studie zufolge wurden ebenso viele Todesfälle durch Bienen-und Wespenstiche registriert wie durch Schlangenbisse, nämlich jeweils 27. Auch Ameisen und Quallen verursachten mehrere Todesfälle, wohingegen kein Fall von Spinnenbissen zum Tod führte.

"Australien ist weltweit als Epizentrum aller giftigen Dinge bekannt (...). Dennoch gab es bisher keine richtigen Daten dazu, wo diese Verletzungen vorkommen, warum es dazu kommt, und was passiert, nachdem ein Mensch gebissen wurde", sagte die Forscherin Ronelle Welton. Laut der Studie wurden zwischen 2000 und 2013 insgesamt 64 Menschen durch giftige Bisse oder Stiche von Tieren getötet.

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