Aufnahme des Kosovo in UNESCO gescheitert

Das Kloster Gračanica in der Nähe von Pristina, Serbien, an einem sonnigen Tag.
Die Abstimmung über die Mitgliedschaft in der UN-Kulturorganisation brachte keine Zweidrittelmehrheit.

Der Kosovo ist in seinen Bemühungen um die Aufnahme in die UNO-Kulturorganisation UNESCO gescheitert. Bei der Versammlung von Vertretern der Mitgliedsstaaten am Montag in Paris erwirkte das Balkanland zwar - entgegen erster gegenteiliger Berichte - eine Abstimmung, scheiterte in dieser aber an der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit zur Aufnahme.

Der Kosovo wird weltweit von 111 Staaten anerkannt, ist aber bisher kein UNO-Vollmitglied. Russland und Serbien, von dem sich der Kosovo 2008 loslöste, stellten sich bisher vehement gegen Bemühungen der Regierung in Prishtina um die Aufnahme in UNO-Organisationen.

Abstimmung zunächst verschoben

Die UNESCO-Generalkonferenz hatte die Abstimmung zunhächst auf Betreiben Serbiens verschoben. Belgrad hatte sich in den vergangenen Monaten vehement für die Verschiebung eingesetzt. Als UNESCO-Mitgliedstaat wäre dem Kosovo die Verwaltung aller Kulturerbestätten auf seinem Gebiet übertragen worden, darunter vier christlich-orthodoxe Stätten, welche die serbische Minderheit für sich reklamiert. Laut einem serbischen Vorschlag soll die Frage des serbisch-orthodoxen Kircheneigentums nun im Rahmen des EU-geführten Normalisierungsdialogs in Brüssel gelöst werden.

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