Apple-Chef bot Leberspende an

Tim Cook (li.) und der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs (re.) bei einem Meeting zum Thema iPhone 4 im Juli 2010 in Cupertino
Tim Cook wollte seinem krebskranken Vorgänger Steve Jobs helfen.

Der heutige Apple-Chef Tim Cook, 54, wollte seinem legendären Vorgänger Steve Jobs laut einer neuen Biografie einen Teil seiner Leber spenden: Cook habe 2009 auf eigene Faust herausgefunden, dass Jobs und er die gleiche seltene Blutgruppe hätten und dass es ausreichen könnte, nur einen Teil des Organs zu transplantieren, heißt es in einem Auszug aus dem Buch, der vom Magazin Fast Company veröffentlicht wurde.

Generell können gesunde Menschen nicht nur eine Niere, sondern auch einen Teil ihrer Leber spenden. Die verbleibende Leber wächst nach dem Eingriff, der wegen der vielen Blutgefäße und der Gallengänge jedoch besonders aufwendig ist, etwa auf ihre Ausgangsgröße zurück.

"Werde es nie machen"

Steve Jobs habe das Angebot zur Leberspende aber sofort und unmissverständlich abgelehnt, erzählte Cook den Buchautoren: "Ich werde es nie machen", erklärte der damals 54-jährige Apple-Chef. " Steve hat mich nur vier oder fünf Mal angebrüllt in den 13 Jahren, die wir uns kannten – und das war eines dieser Male", so Tim Cook.

Der Apple-Gründer kämpfte damals mit den Folgen seiner Krebserkrankung. Er litt an einer seltenen Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs, der jedoch im frühen Stadium geheilt werden kann. 2004 hatte er sich einen Tumor entfernen lassen und gehofft, er werde wieder gesund. Doch der Krebs streute in die Leber. Im April 2009 erhielt der Apple-Gründer eine Spenderleber – das Organ eines jungen Mannes, der bei einem Autounfall gestorben war. Dank der Operation konnte Jobs 2010 noch das iPad-Tablet vorstellen, das iPhone 4 sowie den Entwurf des neuen Hauptquartiers, das gerade in Cupertino, Kalifornien, gebaut wird.

Im Oktober 2011 verlor Steve Jobs mit 56 Jahren seinen Kampf gegen den Krebs: Die Lebertransplantation hatte ihn nicht retten können, weil der Bauchspeicheldrüsentumor schließlich zum Tod führte.

Die neue Biografie "Becoming Steve Jobs" erscheint am 24. März in de USA. Neben Cook sprachen die Autoren unter anderem mit Jobs’ Witwe Laurene Powell Jobs und Disney-Chef Robert Iger. So wird auch berichtet, dass Iger und Jobs über den gemeinsamen Kauf der Internet-Firma Yahoo nachdachten. Das Buch wurde verfasst von Brent Schlender und einem Mitglied der Fast-Company-Chefredaktion, Rick Tetzeli.

Es scheint ein Kontrast zu der vor gut drei Jahren erschienenen Biografie von Walter Isaacson zu werden, des Autors, den Jobs einst selbst für seine Lebensgeschichte engagierte. Dessen Buch zeigte Jobs als brillanten Visionär, aber auch als unsensibel und stur. Die neue Biografie soll das Image korrigieren.

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