An chinesischer Volksschule ist Golf nun Pflichtfach

Einmal wöchentlich steht Golf-Unterricht für Sieben-und Achtjährige am Plan.

Pflichtfach Golf: Was wie ein Scherz klingt, ist in einer staatlichen chinesischen Volksschule nun Realität. Rund 400 sieben-und achtjährige Kinder einer auf Fremdsprachen ausgerichteten Schule in Shanghai müssten einmal wöchentlich am Golf-Unterricht teilnehmen, berichtete die Zeitung China Daily am Montag.

"Golf ist kein Oberschichten-Sport, der den Reichen vorbehalten ist", sagte Schulleiter Xia Haiping dem Blatt. "Es kann eine Betätigung für alle sein." Laut China Daily ist die Experimental School of Foreign Language die erste staatlich finanzierte Schule in China, in der Golfspielen Pflicht ist. An mehreren Privatschulen steht Golf schon seit Längerem auf dem Stundenplan.

"Sprachkompetenzen allein genügen nicht"

Für Schulleiter Xia gehört das Erlernen der Sportart zur Vorbereitung auf ein Berufsleben in einem internationales Umfeld dazu: "Sprachkompetenzen allein genügen nicht", sagte er der Zeitung. "Golfspielen ist eine wichtige soziale Qualifikation."

Chinas kommunistische Führung hat ein gespaltenes Verhältnis zum Golfsport. Golfplätze gelten als geschlossene Treffpunkte der Eliten aus Politik und Wirtschaft. Im Zuge von Anti-Korruptions-Maßnahmen hat die Kommunistische Partei ihren Mitgliedern im vergangenen Jahr verboten, Einladungen zu kostenlosen Mitgliedschaften in Golfclubs anzunehmen. Andererseits fördert der Staat Golfspieler und rühmt sich mit seinen Weltklasse-Golfplätzen. Die teure Mitgliedschaft in den Clubs können sich aber immer noch nur sehr wenige Chinesen leisten.

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