USA

Amerikaner saß 33 Jahre zu Unrecht in Haft

Barack Obama geht mit einer Begleitperson hinter einem Zaun entlang.
Mann soll Mädchen vergewaltigt und getötet haben, er beteuerte seine Unschuld vergeblich. Bis jetzt.

Im Jahr 1982 verurteilte ein Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania Lewis Fogle zu lebenslanger Haft. Der Mann habe eine 15-Jährige vergewaltigt und umgebracht. Vergeblich beteuerte Fogle seine Unschuld. Sein halbes Leben verbrachte der heute 63-Jährige im Gefängnis. Jetzt kam er frei - nachdem ein DNA-Test ihn offenbar entlastet hatte, berichtet der Spiegel.

Nach Angaben der Gruppe Innocence Project, die sich für mutmaßlich unschuldige Häftlinge in US-Gefängnissen einsetzt, lieferte die Untersuchung von Sperma im Haar des Opfers ein klares Ergebnis: Sie "schließt Fogle aus und deutet auf einen unbekannten Mann hin". Der zuständige Richter in der Stadt Indiana entließ den Häftling. Fogle sagte, er wolle jetzt "ein Steak zum Abendessen".

Alle anderen Verfahren eingestellt

Fogle stand Anfang der Achtzigerjahre gemeinsam mit drei Männern unter Verdacht. Doch außer im Fall Fogle wurden alle Verfahren eingestellt, zum Teil aus Mangel an Beweisen. Ein erster DNA-Test 2003, den Fogles Anwälte erkämpft hatten, lieferte offenbar keinen Beweis.

Auch jetzt ist der Fall noch nicht beendet. Chefankläger Patrick Dougherty, der seine Zustimmung zum erneuten DNA-Test gegeben hatte, kann bis zum 15. September über eine erneute Anklage entscheiden. Er geht davon aus, dass Fogle an dem Verbrechen beteiligt war. Zwei Verdächtige von damals leben noch. Ihre DNA soll jetzt ebenfalls untersucht werden.

Fogles Frau zeigte sich nach der Freilassung erleichtert. "Er ist mein Mann, und ich liebe ihn", sagte sie einem TV-Sender.

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Melanie Gillespie (@WPXIMelanie

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