Albuquerque: Proteste gegen Polizeigewalt
Tödliche Schüsse auf einen Obdachlosen im US-Staat New Mexiko haben Bürgerproteste gegen Polizeigewalt ausgelöst. Nach einer Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern in Albuquerque seien in den kommenden Tagen weitere Aktionen geplant, sagte ein Sprecher der Bürgerrechtsgruppe "Answer Coalition" am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Beamten hatten den 38-jährigen Obdachlosen James Boyd nahe Albuquerque erschossen; der Mann wollte im Freien übernachten. Der Vorfall war mit einer Kamera am Helm eines Polizisten aufgenommen worden, die Polizei veröffentlichte anschließend das Video.
Die Polizei hatte auf einer Pressekonferenz zunächst behauptet, die Polizisten hätten den Obdachlose mehrfach aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Er habe sich aber geweigert und die Einsatzkräfte mit Messern bedroht. In dem Video ist zu sehen, wie das Opfer einzulenken schien und offenbar gehen wollte. Dann feuerten die Polizisten eine Blendgranate und ließen einen Polizeihund auf den Mann los. Es folgen mehrere Schüsse. Der Obdachlose starb laut US-Medienberichten später in einem Krankenhaus.
Kurz nachdem sich gegen die umstrittene Polizeiaktion der Bürgerprotest formiert hatte, kam es zu einem weiteren tödlichen Zwischenfall, der die Debatte weiter anheizt: Ein Mann wurde von der Polizei erschossen, nachdem seinetwegen ein Alarmruf bei den Behörden eingegangen war. Alfred Redwine soll Menschen mit einer Waffe bedroht haben. Die Polizei stellte ihn; Redwine soll laut den Beamten das Feuer eröffnet haben. Daraufhin wurde er erschossen. Die Familie Redwines bestreitet den Hergang: Er sei nicht bewaffnet gewesen, sondern habe lediglich ein Mobiltelefon getragen. Eine Untersuchung ist im Gang.
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