Mehr als 2.100 Tote durch Schlammlawine
Bei einem Erdrutsch in einer abgelegenen Bergregion Afghanistans sind nach Behördenangaben mehr als 2.100 Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher der nordöstlichen Provinz Badachschan teilte am Samstag mit, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nach der hohen Vermisstenzahl bestätigt hätten. Rettungsmannschaften hatten bis Samstag die Leichen von 200 Menschen geborgen.
Etwa 2.000 Menschen seien aus dem Katastrophengebiet geflohen, sagte Fazluddin Ayyar, Polizeichef der Provinz. Die Erd- und Geröllmassen rissen weite Teile des Dorfes Ab-e-Barik mit sich, darunter auch eine Hochzeitsgesellschaft. Bei dem Unglück am Freitag seien die Angehörigen von rund 300 Familien getötet worden.
Nach tagelangen schweren Regenfällen war den Angaben nach ein großer Hang eines Berges auf das Dorf gestürzt und hatte es fast völlig verschüttet. Den Vereinten Nationen zufolge wurden mehr als 4.000 Menschen obdachlos. Die Behörden warnten vor weiteren Erdrutschen in der Region.
Die Menschen wurden demnach am Freitagfrüh von der Schlammlawine überrascht, als sie nach einem kleineren Erdrutsch ein paar Stunden zuvor in ihre Häuser zurückgekehrt waren und ihre Habseligkeiten retten wollten. Der Polizei zufolge wurden Hunderte Häuser verschüttet. Zuvor habe es eine Wochen lang heftig geregnet - zu einer Zeit, in der die Schneeschmelze die Flüsse ohnehin anschwellen lässt.
Suche nach Opfern eingestellt
Indes haben die Rettungskräfte die Suche nach Überlebenden eingestellt. Die Such- und Rettungsaktion könne nicht weiter fortgesetzt werden, da die Häuser des Dorfes Aab Bareek unter Metern von Schlamm lägen, sagte der Gouverneur der betroffenen Provinz Badachschan, Schah Waliullah Adeeb, am Samstagnachmittag. Man würde für die Opfer beten und das Gebiet zu einem Massengrab erklären. Die Zahl der bestätigten Opfer lag bei rund 300.
März 2014: In Oso rund 100 Kilometer nördlich von Seattle im US-Bundesstaat Washington kommen am 22. März mindestens 41 Menschen ums Leben, nachdem eine Schlammlawine in einem Flusstal Dutzende Häuser und Menschen unter sich begraben hatte.
September 2013: Die Hurrikane "Ingrid" und "Manuel" wüten in Mexiko. Eine Schlammlawine zerstört das Dorf La Pintada im Südwesten fast vollständig. Insgesamt kommen fast 160 Menschen ums Leben.
Jänner 2011: Mehr als 900 Menschen sterben, als im bergigen Hinterland von Rio de Janeiro gewaltige Schlammlawinen ganze Ortschaften verwüsten. Es ist eine der schlimmsten Unwetterkatastrophen in der Geschichte des Landes.
Dezember 2010: Eine Geröll- und Schlammlawine verschüttet in Kolumbien in der Gemeinde Bello nördlich von Medellín mindestens 123 Menschen. Landesweit sterben noch deutlich mehr Menschen infolge von Hochwassern und Erdrutschen.
August 2010: In der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas kostet eine Schlammlawine mehr als 1400 Menschenleben. Insgesamt sterben über 3200 Menschen bei Erdrutschen und Überschwemmungen in der Region. Grund soll die verstärkte Abholzung sein.
Februar 2006: Ein Erdrutsch auf der philippinischen Insel Leyte begräbt mehr als 1100 Menschen unter einer meterhohen Schlammschicht. Die Suche nach Überlebenden wird nach einer Woche eingestellt.
Oktober 2005: In Guatemala werden die beiden Ortschaften Panabaj und Tzanchaj mit 1.400 Einwohnern nahezu vollständig unter einer riesigen Lawine aus Schlamm, Geröll und Trümmern begraben. Regenfälle nach dem Hurrikan "Stan" hatten das Erdreich gelöst.
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