7 Jahre nach "Katrina": Hurrikan-Warnung für New Orleans

Eine junge Frau trägt einen Hund durch das knietiefe Hochwasser.
21 Opfer in der Karibik - nun nimmt der Tropensturm "Isaac" Kurs auf den Golf von Mexiko. Warnungen für Louisiana und Florida wurden veröffentlicht.

Der Tropensturm "Isaac" zieht eine Spur der Verwüstung durch die Karibik: In Haiti und der Dominikanischen Republik sind durch den Sturm bereits 21 Menschen getötet worden, mehr als 200.000 Häuser wurden schwer beschädigt. Am schwersten getroffen hat es die Stadt Jacmel an der Südküste Haitis - 300 Häuser wurden dort vollständig zerstört. In beiden Karibikländern kam es zu Überschwemmungen.

"Isaac" war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern innerhalb von fünf Stunden über den Osten von Haiti hinweggezogen. Bei seinem anschließenden Zug über den Osten Kubas wurden keine Toten gemeldet. Der Sturm zieht nun weiter durch den Golf von Mexiko Richtung Festland der USA.

Schlimme Erinnerungen an "Katrina"

Ein Satellitenbild eines Hurrikans über dem Golf von Mexiko.

Möglicherweise nimmt "Isaac" ausgerechnet Kurs auf Louisiana - jenen US-Bundesstaat, in dem genau am Mittwoch vor sieben Jahren Hurrikan "Katrina" Tod und Verwüstung in die Stadt New Orleans gebracht hatte. Das Hurrikanzentrum in Miami gab bereits für Louisiana eine Hurrikanwarnung aus. Ebenfalls eine Sturmwarnung gab es für Mississippi und Alabama. Der Sturm könnte in Hurrikan-Stärke in Louisiana auf Land treffen.

"Katrina" hatte 2005 mehr als 1800 Menschen getötet und allein in Louisiana einen Schaden von rund 21 Milliarden Dollar verursacht.  New Orleans versank in den Fluten, die Wucht des Sturms ließ die Dämme an mehreren Stellen brechen. Zehntausende Häuser wurden zerstört. Durch ihre geographische Lage führten zwei Brüche im Deichsystem dazu, dass bis zu 80 Prozent des Stadtgebietes bis zu 7,60 Meter tief unter Wasser standen.

Der Tropensturm vor sieben Jahren gilt als eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA. Der Sachschaden belief sich insgesamt auf etwa 81 Milliarden US-Dollar.

Fällt Parteitag ins Wasser?

Der Tropensturm macht auch den US-Republikanern weiter schwer zu schaffen. Er wird nach Berechnungen von Meteorologen zwar die Stadt Tampa in Florida weitgehend verschonen, in der die Konservativen in dieser Woche ihren Wahlparteitag abhalten wollen. Der Sturm könnte jedoch am Mittwoch als gefährlicher Hurrikan andere Gebiete der US-Südküste erreichen und damit mitten in die Veranstaltung platzen, bei der Ex-Gouverneur Mitt Romney offiziell zum Herausforderer von Präsident Barack Obama bei der Wahl im November gekürt werden soll.

Der Parteitag mit zehntausenden Teilnehmern war bereits zuvor von vier auf drei Tage verkürzt worden, weil "Isaac" Kurs auf Floridas Westküste mit Tampa zu nehmen schien. Ursprünglich sollte die Veranstaltung an diesem Montag beginnen und Romney noch am selben Tag offiziell als Spitzenkandidat nominiert werden. Nach bisherigem Stand soll der Parteitag nun in einer rund fünfminütigen Prozedur am Montag eröffnet, aber dann sofort auf Dienstag vertagt werden. Dann soll auch nunmehr Romneys Krönung stattfinden - mit seiner offiziellen Antrittsrede als Höhepunkt des Parteitages am Donnerstagabend (Ortszeit).  

Schäden auch in Kuba

Eine Shelf Cloud zieht über das Meer.

In der kubanischen Stadt Baracoa hatte der Hurrikan bereits am Samstag für Verwüstungen gesorgt. 17 Häuser seien völlig zerstört worden, als der Wirbelsturm am Samstag in der Hafenstadt im Osten Kubas auf das Land prallte, berichtete das staatliche Fernsehen. Menschen seien nicht verletzt worden, hieß es. Baracoa mit über 80.000 Einwohnern war diesen Angaben nach die vom Sturm am stärksten betroffene Stadt Kubas.

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