22 Festnahmen bei Demokratie-Demonstration

Bei Demonstrationen für mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sind mindestens 22 Menschen festgenommen worden. 18 Protestteilnehmer seien am späten Montag wegen "gesetzwidriger Versammlung" vor einem Hotel festgenommen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Demokratieaktivisten hatten vor gegen den Volkskongress-Abgeordneten Li Fei demonstriert, der zuvor erklärt hatte, dass Peking keinen chinakritischen Verwaltungschef in Hongkong akzeptieren werde. Ein weiterer Demonstrant wurde demnach vor dem Hotel wegen Widerstands gegen einen Polizeibeamten festgenommen.
Kein chinakritischer Verwaltungschef erwünscht
Nach Polizeiangaben hatten die Demonstranten vor Lis Hotel unter anderem Absperrungen umgestürzt und Polizisten bedrängt. Früher am Tag waren bereits drei Menschen festgenommen worden, die vor einem Kongresszentrum am Rand des Stadtzentrums gegen Li demonstriert hatten.

Der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses in Peking hatte am Sonntag verkündet, die Bewohner Hongkongs dürften im Jahr 2017 einen neuen Verwaltungschef wählen, die Kandidaten für das Amt würden allerdings zuvor von einem pekingtreuen Ausschuss ausgewählt. Demokratieaktivisten riefen daraufhin aus Protest zu Sitzstreiks im Finanzzentrum von Hongkong und zu einer "Ära des zivilen Ungehorsams" auf.
Keine freien Wahlen in Hongkong
Hongkong genießt seit der Rückgabe an China durch Großbritannien im Jahr 1997 einen besonderen Autonomiestatus. Dieser gewährt Bürgerrechte wie Presse- und Versammlungsfreiheit, die auf dem chinesischen Festland teils massiv eingeschränkt sind. Freie Wahlen sind allerdings nicht vorgesehen.
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