Zerschossene Synagogentür von Halle wird Ort des Gedenkens
Eine eher unscheinbare Tür hat bei dem antisemitischen Anschlag eines Rechtsextremisten im ostdeutschen Halle am 9. Oktober wohl Dutzenden Menschen das Leben gerettet.
Die jüdische Gemeinde will die Holztür nach Beratungen mit Sicherheitsexperten nun austauschen, aber erhalten - als Mahnmal, wie der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Max Privorozki, sagt. Es gebe viele Ideen, wo sie künftig stehen könnte. „Möglicherweise werden wir sie außerhalb der Synagoge in den Hof stellen, damit man, wenn man in die Synagoge kommt, sieht, wie uns diese Tür gerettet hat.“
Vielleicht werde die Tür auch in der Stadt stehen. „Wir haben das noch nicht entschieden“. Dies werde voraussichtlich im Dezember auf der ordentlichen Repräsentantenversammlung der Gemeinde geschehen. „Die Tür wird nicht weggeschmissen“, betonte Privorozki.
Vergangenen Mittwoch hatte ein schwer bewaffneter Mann versucht, in die mit mehr als 50 Gläubigen besetzte Synagoge zu gelangen. Als das scheiterte, erschoss er eine 40 Jahre alte Frau auf der Straße und kurz darauf einen 20 Jahre alten Mann in einem nahegelegenen Dönergeschäft. Auf seiner Flucht verletzte der Schütze auch ein Ehepaar schwer. Der 27-jährige Deutsche hat die Tat gestanden und antisemitische sowie rechtsextreme Motive zugegeben. Er sitzt in Untersuchungshaft.
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