Zahl der täglichen Corona-Todesfälle in Russland steigt auf über 1.000

Zahl der täglichen Corona-Todesfälle in Russland steigt auf über 1.000
Laut Statistik sind seit Frühjahr vergangenen Jahres mehr als 222.000 Menschen mit dem Virus gestorben. Die Corona-Zahlen gelten jedoch als geschönt.

In Russland hat die Zahl der Corona-Toten erstmals die Marke von 1.000 pro Tag überschritten. Das ist ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Am Samstag meldeten die Behörden 1.002 Todesfälle innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Zugleich gab es mehr als 33.200 Neuinfektionen binnen eines Tages. Auch das ist ein Negativrekord. Seit Wochen spitzt sich die Corona-Lage im flächenmäßig größten Land der Erde dramatisch zu.

Laut Corona-Statistik sind seit Frühjahr vergangenen Jahres mehr als 222.000 Menschen mit dem Virus gestorben. Die Corona-Zahlen stehen jedoch seit langem als geschönt in der Kritik.

Geringe Bereitschaft zum Impfen

Die Behörden sehen den Hauptgrund für die hohen Todes- und Infektionszahlen in der geringen Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Nach den offiziellen Angaben vom Samstag sind etwa 47,5 Millionen Menschen grundimmunisiert. Das sind 32,5 Prozent der Bevölkerung.

Unter den rund 146 Millionen Menschen in Russland ist die Skepsis gegenüber den im eigenen Land entwickelten Impfstoffen groß. Das Riesenreich verfügt bereits über fünf Vakzine. Westliche Mittel sind dagegen nicht zugelassen. Die russischen Behörden wollen nun über weitere Anreize die Bevölkerung zu einer Impfung bewegen. In der Millionen-Metropole Moskau sollen etwa Wohnungen verlost werden.

Keine größeren Beschränkungen 

Größere Beschränkungen gibt es trotz hoher Infektionszahlen nicht. Der Kreml hatte zuletzt einen landesweiten Lockdown ausgeschlossen und auf die Verantwortung in den jeweiligen Regionen verwiesen.

Russlands oberster Corona-Mediziner Denis Prozenko nannte die Lage am Freitag "sehr angespannt". "Dies ist angesichts einer so niedrigen Impfquote nicht verwunderlich." Es sei überraschend, dass die Menschen im zweiten Jahr der Pandemie noch von der Existenz des Virus überzeugt werden müssten. "Das Coronavirus ist keine Einbildung."

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