Skelettfunde auf der Wolfsschanze im Göring-Haus geben Rätsel auf
Im ehemaligen Nazi-Hauptquartier auf der Wolfsschanze (heute im Nordosten Polens) hat eine Gruppe von heimatforschenden Hobby-Archäologen einen verstörenden Fund gemacht, wie zunächst Der Spiegel berichtete. Bei Grabungsarbeiten im Haus des ehemaligen Reichsmarschalls Hermann Göring stieß das deutsch-polnische Team unter Leitung von Oktavian Bartoszewski auf menschliche Überreste.
Am späten Nachmittag des 24. Februars legten sie in etwa zehn Zentimetern Tiefe zunächst einen Schädel frei. Unter Hinzuziehung der Polizei gruben sie schließlich Skelettteile von insgesamt fünf Menschen aus. Laut Gerichtsmedizin handelte es sich um drei Erwachsene, einen Teenager und ein Baby.
Bartoszewski, der in Deutschland das Magazin "Relikte der Geschichte" herausgibt, zeigt sich erschüttert und hat auf YouTube einen Videobeitrag zu der Grabungsaktion veröffentlicht.
Tote nackt und ohne Hände und Füße begraben?
Über die Identität der Toten herrscht Unklarheit. Da man keinerlei Stoffreste fand, wurden die Leichen offenbar nackt verscharrt. Außerdem wurden bei keinem der Skelette Hand- oder Fußknochen entdeckt. Die Forscher mutmaßen, dass die Toten erst nach dem Bau des Hauses dort deponiert wurden – auch zu einem Zeitpunkt nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Womöglich wurde hier eine ganze Familie getötet, doch dieser Massenmord muss nicht zwingend etwas mit den Nazis zu tun haben.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind jedenfalls in vollem Gange. Derzeit sind mitunter wilde Hypothesen im Umlauf: So wurde beispielsweise auch erwogen, dass es sich hier um einen Mord mit okkultem Einschlag handeln könnte, da wenige Kilometer von der Wolfsschanze entfernt eine Geheimgesellschaft tätig gewesen sei, die sich mit solchen Praktiken beschäftigte.
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