Erstmals Windräder zum Schutz von Zugvögeln gestoppt

Erstmals Windräder zum Schutz von Zugvögeln gestoppt
Niederlande Vorreiter, doch auch anderswo stellt der geplante starke Ausbau der Windenergie nach Ansicht von Biologen eine zunehmende Gefahr für Zugvögel dar.

Zum Schutz von Millionen Zugvögeln haben die Niederlande erstmals Windräder in ihren Windparks vor der Küste gestoppt. Am Samstag wurden die Offshore-Windkraftanlagen in Borssele und Egmond aan Zee für vier Stunden abgeschaltet, da ein massiver Vogelzug über der Nordsee vorhergesagt worden sei, teilte die Regierung am Montag mit.

"Das ist eine internationale Premiere", sagte der niederländische Energieminister Rob Jetten. Nirgendwo sonst auf der Welt würden Windparks im Meer zum Schutz der Vögel abgeschaltet. Die Regierung wolle die Auswirkungen von Windparks auf die Natur so gering wie möglich halten.

Voraussichtlich ab Herbst 2023 sollen die Windparks nach der nun laufenden Pilotphase häufiger abgeschaltet werden, hieß es weiter. Um den Vögeln einen sicheren Durchzug zu ermöglichen, sollen die Windparkbesitzer die Geschwindigkeit der Windturbinen während der vorhergesagten nächtlichen Zugzeit auf maximal zwei Umdrehungen pro Minute reduzieren.

Ende 2022 hatte ein Doktorand der Universität Amsterdam ein Modell präsentiert, das unter anderem Wetterdaten nutzt - es sagt den Vogelzug zwei Tage im Voraus vorher. Das soll dem Netzbetreiber Tennet Zeit geben, die Stabilität des Hochspannungsnetzes zu gewährleisten und die Abschaltung der Turbinen einzuleiten.

Vogelschutzexperte Tim van Oijen sagte laut Regierungsmitteilung: "Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, ziehen in manchen Nächten Millionen von Vögeln über die Nordsee." Wegen der zunehmenden Zahl von Windparks dort sei es äußerst wichtig, dass dieser Ausbau minimale Auswirkungen auf das Ökosystem der Nordsee habe.

Auch in Deutschland stellt der geplante starke Ausbau der Windenergie auf Nord- und Ostsee nach Ansicht von Biologen eine zunehmende Gefahr für Zugvögel dar. Vor den deutschen Küsten stehen derzeit 22 Windparks in der Nord- und drei in der Ostsee, mit einer Leistung von zusammen 8,1 Gigawatt. Bis 2030 sollen es 30 Gigawatt sein, bis 2045 soll die Gesamtleistung laut dem zum Jahresanfang in Kraft getretenen Windenergie-auf-See-Gesetz auf mindestens 70 Gigawatt gesteigert werden.

Voraussichtlich ab Herbst 2023 sollen die Windparks nach der nun laufenden Pilotphase häufiger abgeschaltet werden, hieß es weiter. Um den Vögeln einen sicheren Durchzug zu ermöglichen, sollen die Windparkbesitzer die Geschwindigkeit der Windturbinen während der vorhergesagten nächtlichen Zugzeit auf maximal zwei Umdrehungen pro Minute reduzieren.

Vorwarnsystem

Ende 2022 hatte ein Doktorand der Universität Amsterdam ein Modell präsentiert, das unter anderem Wetterdaten nutzt - es sagt den Vogelzug zwei Tage im Voraus vorher. Das soll dem Netzbetreiber Tennet Zeit geben, die Stabilität des Hochspannungsnetzes zu gewährleisten und die Abschaltung der Turbinen einzuleiten.

Vogelschutzexperte Tim van Oijen sagte laut Regierungsmitteilung: "Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, ziehen in manchen Nächten Millionen von Vögeln über die Nordsee." Wegen der zunehmenden Zahl von Windparks dort sei es äußerst wichtig, dass dieser Ausbau minimale Auswirkungen auf das Ökosystem der Nordsee habe.

Auch in Deutschland stellt der geplante starke Ausbau der Windenergie auf Nord- und Ostsee nach Ansicht von Biologen eine zunehmende Gefahr für Zugvögel dar. Vor den deutschen Küsten stehen derzeit 22 Windparks in der Nord- und drei in der Ostsee, mit einer Leistung von zusammen 8,1 Gigawatt. Bis 2030 sollen es 30 Gigawatt sein, bis 2045 soll die Gesamtleistung laut dem zum Jahresanfang in Kraft getretenen Windenergie-auf-See-Gesetz auf mindestens 70 Gigawatt gesteigert werden.

Kommentare