Weitere Knochenfragmente auf Grundstück des Vatikan entdeckt
Die italienische Polizei hat am Dienstag weitere Kontrollen in einem Nebengebäude der diplomatischen Vertretung des Vatikans in Rom durchgeführt, wo vergangene Woche Fragmente menschlicher Knochen gefunden worden waren. Nach Medienangaben wurden weitere Knochenreste entdeckt, die für die Ermittlungen nützlich sein könnten.
Per Genanalyse wollen Ermittler herausfinden, ob es sich um Überreste der 1983 in Rom verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi und Mirella Gregori handelt. Vor allem um Emanuelas Verschwinden ranken sich seit Jahrzehnten zahlreiche Spekulationen: Unter anderem wurde gemutmaßt, die Mafia, der Geheimdienst oder Organisationen, die den Papst töten wollten, könnten dahinterstecken.
Bisher gibt es weder gesicherte Kenntnisse über das mögliche Todesdatum der gestorbenen Person oder Personen, noch über das Geschlecht. Die Apostolische Nuntiatur bei der Republik Italien, auf deren Gelände die Knochenreste gefunden worden waren, befindet sich auf einem 22 Hektar großen ummauerten Parkgelände an der Via Po, das exterritoriales Gebiet des Vatikan ist.
Emanuela Orlandi, die vatikanische Staatsbürgerin war, war am 22. Juni 1983 nach dem Besuch einer Musikschule spurlos verschwunden. Um ihren Fall und den der kurz zuvor verschwundenen Mirella Gregori ranken sich zahlreiche Gerüchte und Vermutungen, in denen unter anderem anonyme Anrufe, die Mafia sowie östliche Geheimdienstkomplotte gegen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) vorkommen. Bisher gibt es jedoch keine stichhaltigen Erklärungen zum Verbleib der beiden Mädchen.
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