Venezianer vermietet seine Toilette – Social Media eskaliert

Venezianer vermietet seine Toilette – Social Media eskaliert
Touristen urinieren gerne vor die Haustüre des Mannes. Dessen Gegenmaßnahme brauchte ihm nun Kritik ein.

Der 20-jährige Daniele Lucentini hat ein Problem. Touristen waren weiland darauf erpicht, vor seiner Haustüre in Venedig zu urinieren. Nun ging der Mann in die Gegenoffensive. Er hängte einen Zettel an seine Haustüre mit der Aufforderung: "Pinkeln Sie nicht auf die Straße, für einen Euro leihe ich Ihnen meine Toilette!".

Lucentini lebt mit einem Freund in Venedig. Er hatte genug von dem üblen Geruch, der durch sein Fenster in der Nähe der Anlegestelle Sant'Angelo, hereinkam, und klebte einen Post-it-Zettel mit dem Angebot an Touristen an seine Tür, die Toilette seiner Wohnung zu benutzen.

"Nicht angenehm"

"Jetzt, wo bei höheren Temperaturen die Fenster geöffnet bleiben, ist der Geruch, der in meine Wohnung dringt, alles andere als angenehm. Also beschloss ich, einen Zettel mit der Aufschrift 'Toilette 1 Euro' aufzuhängen, was nur als Provokation gemeint war", erzählte Lucentini der Tageszeitung La Nuova Venezia.

In den drei Tagen, in denen der Zettel an seiner Türe hing, erhielt Lucentini den Besuch einiger Touristen, die seine Toilette nutzten. Einwohner der Stadt warfen dem jungen Mann vor, mit seiner Initiative Geld verdienen zu wollen. Andere gaben zu, dass der Mangel an öffentlichen Toiletten die Ursache für die schlechte Angewohnheit vieler Touristen sei.

"Jetzt habe ich den Zettel entfernt, da die Kontroverse in den sozialen Medien eskaliert ist. Ich wollte natürlich damit kein Geld verdienen, ich wollte nur, dass diese Leute aufhören, vor meinem Haus zu urinieren", sagte Lucentini. Die Stadt Venedig hat in den vergangenen Jahren die Sanktionen bei Verstößen gegen die öffentliche Ordnung verschärft. Beim Wildpinkeln droht eine Strafe von bis zu 3.300 Euro.

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