TV-Reporter wurde bei Friseurbesuch erschossen

Symbolbild
Honduras: Der Journalist hatte die kriminellen Strukturen im Land kritisiert. Seit 2001 wurden 78 Medienschaffende getötet.

In Honduras ist ein Journalist in einem Friseursalon erschossen worden. Unbekannte betraten nach Medienberichten am Samstag das Geschäft in der Stadt La Entrada und feuerten unvermittelt mehrmals auf den Fernsehreporter Edgar Joel Aguilar, der in einem Friseurstuhl saß.

Medien des mittelamerikanischen Landes berichteten unter Berufung auf die Polizei, es habe in der Vergangenheit bereits Morddrohungen gegen Aguilar gegeben - und auch konkrete Mordversuche. Der Journalist hatte demnach kriminelle Strukturen im Land kritisiert.

Eine der höchsten Mordraten

Der nationale Sender Canal 6, für den Aguilar als Korrespondent in der Region im Westen von Honduras gearbeitet hatte, forderte die Polizei auf, die Tat aufzuklären. Die Zeitung "El País" schrieb, seit 2001 seien mindestens 78 Medienschaffende in dem Land mit rund neun Millionen Einwohnern getötet worden. Die Aufklärungsrate liege bei acht Prozent.

Nach Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) war im März dieses Jahres bereits ein Fernsehjournalist in Honduras ermordet worden. Das Land belegte im jüngsten Pressefreiheitsindex der Organisation Reporter ohne Grenzen unter 180 Ländern den 146. Platz. Honduras hat zudem eine der höchsten Mordraten der Welt.

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