Frontal-Crash: Schweres Zugunglück in Tschechien fordert mehr als 50 Verletzte

Das Foto zeigt Blaulicht eines Einsatzwagens der Polizei
Im Südwesten Tschechiens sind zwei Züge frontal zusammengeprallt. Mehr als 50 Personen wurden verletzt, fünf davon schwer.

Zusammenfassung

  • Mehr als 50 Menschen wurden bei einer Zugkollision in Tschechien verletzt, fünf davon schwer.
  • Der Unfall ereignete sich am Donnerstagmorgen zwischen Zliv und Divcice bei Ceske Budejovice; Rettungshubschrauber und sieben Krankenwagen waren im Einsatz.
  • Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, da die Nachrüstung älterer Strecken mit modernen Zugsicherungssystemen in Tschechien nur langsam vorankommt.

Beim Zusammenstoß eines Schnellzuges mit einem anderen Personenzug sind in Tschechien 57 Menschen verletzt worden. Fünf Schwerverletzte seien ins Krankenhaus in Ceske Budejovice (Budweis) gebracht worden, berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Klinik. Die übrigen Betroffenen seien leicht bis mittelschwer verletzt worden.

Zu dem Unfall kam es demnach am Donnerstag kurz nach 6.00 Uhr morgens auf einem Streckenabschnitt zwischen den Orten Zliv und Divcice bei Ceske Budejovice (Budweis) im Südwesten des Landes, etwa 50 Kilometer von der bayerischen Landesgrenze entfernt. Die Züge, die in entgegengesetzten Fahrtrichtungen unterwegs waren, prallten frontal aufeinander, stürzten aber nicht um. Die Ursache für die Kollision ist noch nicht bekannt.

Auch Rettungshubschrauber im Einsatz

Die Rettungskräfte waren mit 11 Krankenwagen vor Ort, auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz. Die Feuerwehr setzte unter anderem ein Zelt und Evakuierungsbusse ein. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde zwischen Budweis und Pilsen eingerichtet. Die Eisenbahninspektion nahm vor Ort Ermittlungen zum Hergang des Unfalls auf. Ein Alkoholtest bei den Lokführern fiel der Polizei zufolge negativ aus.

Tschechien hat eines der dichtesten Eisenbahnnetze in Europa, doch die Nachrüstung vieler älterer Strecken wie dieser mit modernen Zugsicherungssystemen kommt nur schleppend voran. Der Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung, Jiri Svoboda, schrieb bei X: "Dieser Unfall hat einmal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, den Ausbau moderner Sicherungssysteme wie ETCS fortzusetzen", schrieb er bei X. Die vollständige Umstellung auf das European Train Control System (ETCS) sei bereits auf 620 Streckenkilometern erfolgt.

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