Thailändische Höhle: Die ersten Bilder der geretteten Buben

Thailändische Höhle: Die ersten Bilder der geretteten Buben
Der Amtsarzt lobte im Krankenhaus in Chiang Rai am Mittwoch den "sehr guten mentalen Zustand" der Burschen.

Die aus einer Höhle im Norden Thailands geretteten jungen Fußballspieler und ihr Trainer haben die lange Zeit unter der Erde nach Aussage ihrer Ärzte gut überstanden. Sie müssen allerdings zur weiteren Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Die letzten von ihnen waren am Dienstagabend wohlbehalten aus der Tropfsteinhöhle befreit worden. Laut einem Zeitungsbericht hätte die Aktion auch schiefgehen können: Kurz nach der Rettung habe die Haupt-Wasserpumpe versagt.

Thailändische Höhle: Die ersten Bilder der geretteten Buben

Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong lobte bei einer Pressekonferenz im Krankenhaus in Chiang Rai am Mittwoch den "sehr guten mentalen Zustand" der Burschen und ihres Trainers. "Das ist wahrscheinlich deshalb, weil sie die ganze Zeit gemeinsam als ein Team verbrachten, wo einer dem anderen hilft."

"Alle von ihnen sind bei guter körperlicher Gesundheit, ohne irgendein Fieber oder schwere Infektionen. Nur drei von ihnen haben leichte Lungenentzündungen", berichtete der Mediziner. Die ganze Gruppe - zwölf Burschen im Alter zwischen 11 und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - würden bis zu eine Woche im Krankenhaus bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.

Deshalb können die Nachwuchsfußballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag in Moskau reisen, zu dem sie Fifa-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten.

Thailändische Höhle: Die ersten Bilder der geretteten Buben

Einer der Spieler, die am Sonntag im Luschniki-Stadion um den Weltpokal kämpfen werden, übermittelte bereits Grüße von Russland nach Thailand: Mittelfeld-Star Paul Pogba twitterte, dass er den 1:0-Halbfinalsieg seiner Franzosen gegen Belgien den geretteten Jugendlichen widme: "Dieser Sieg geht an die Helden des Tages, gut gemacht Burschen, ihr seid so stark."

Das Jugend-Fußballteam war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non rund 1.000 Kilometer nördlich von Bangkok von Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen wurden die Gruppe von Höhlentauchern gefunden. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison mit heftigen Regenfällen.

Pumpe versagte

Für die Rettung war es erforderlich, große Mengen Wasser aus der Höhle zu pumpen, um den Wasserspiegel zu senken. Die britische Zeitung The Guardian berichtete am Mittwoch unter Berufung auf drei beteiligte australische Taucher, dass am Dienstagabend die wichtigste Pumpe versagte, woraufhin der Pegel rasch stieg. Zu dem Zeitpunkt seien Taucher und Rettungsarbeiter noch mit dem Einsammeln von Gerät beschäftigt gewesen. Die verbliebenen 100 Arbeiter in der Höhle seien in wilder Flucht zum Ausgang gerannt, berichtete das Blatt.

Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Team aus seinem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe durch die großteils überflutete Höhle sicher nach draußen zu bringen. Der Weg zurück an die Erdoberfläche dauerte jeweils mehrere Stunden. Keiner der Fußballer hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von Profis ins Schlepptau genommen wurden.

Die spektakuläre Rettung könnte bald auch auf der großen Leinwand laufen. Solch ein Film könne Millionen Menschen weltweit inspirieren, sagte Michael Scott, Geschäftsführer der US-amerikanischen Produktionsfirma Pure Flix Entertainment, in einer Videobotschaft auf Twitter.

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