Sexuelle Gewalt: Erste US-Kampfpilotin bricht ihr Schweigen
Die Senatorin und einstmals erste Kampfpilotin im US-Militär Martha McSally berichtete am Mittwoch zum ersten Mal öffentlich von ihrer Vergewaltigung durch einen vorgesetzten Offizier. 26 Jahre lang diente sie in der Luftwaffe.
"Ich bin eine Überlebende von sexueller Gewalt im Militär", sagte die Republikanerin McSally im Ausschuss des Senats, "Wie so viele Männer und Frauen traute ich dem System nicht. Ich machte mich selbst dafür verantwortlich, schämte mich und war verwirrt. Ich dachte, ich wäre stark und fühlte mich gleichzeitig machtlos."
"Vom System erneut vergewaltigt"
Sie meldete den Vorfall erst viel später, als die Armee im Mittelpunkt zahlreicher Skandale stand. McSally sei über die Art entsetzt gewesen, in der mit ihren Erfahrungen umgegangen worden war und trennte sich nach 18 Jahren beinahe von ihrem Job bei der Luftwaffe. "Wie so viele Opfer, fühlte ich mich vom System erneut vergewaltigt", sagte die Senatorin.
Sei teile die "Abscheu" für das Versagen der Armeeführung angesichts der Missbrauchsfälle, sagte McSally. Zugleich rief sie dazu auf, die Ausbildung für den Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen in den Streitkräften zu verbessern.
Missbrauch im Militär ist in den Vereinigten Staaten ein wiederkehrendes Thema. Laut Washington Post wurden innerhalb des letzten Jahres 6.769 Vorfälle gemeldet. Doch wer einen Angriff meldet, müsse sich auf einen Gegenschlag gefasst machen. Die Zeitung berichtet, dass 58 Prozent derer, die einen Vorfall im Jahr 2017 meldeten, einen solchen in ihrer Einheit erlebten.
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