Schussattacke in mexikanischer Bar forderte 12 Tote

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Gewalt in Mexiko. Gute Nachricht: Ein vermisster Bürgermeister wurde wohlbehalten aufgefunden.

In der zentralmexikanischen Stadt Irapuato sind am Samstagabend bei einer Schussattacke 12 Menschen ums Leben gekommen. Unbekannte eröffneten in einer Bar das Feuer und erschossen sechs Frauen und sechs Männer, wie die örtlichen Behörden mitteilten - die zweite Massenerschießung im Bundesstaat Guanajuato in weniger als einem Monat. Der von Bewaffneten entführte Bürgermeister von Guerrero wurde hingegen laut Behörden wieder freigelassen. Er und seine Mitarbeiter seien wohlauf.

Drei Menschen wurden bei dem Angriff im Süden von Irapuato verletzt, wie die Stadtverwaltung in einer Erklärung mitteilte. Die Sicherheitsbehörden versuchten, die Angreifer aufzuspüren. Das Motiv für die Schießerei war nicht sofort klar.

Guanajuato, ein wichtiger Produktionsstandort für viele der weltweit führenden Automobilhersteller, wurde in den vergangenen Jahren von brutalen Revierkämpfen zwischen rivalisierenden Drogenbanden erschüttert. Am 21. September erschossen bewaffnete Männer bei einem Angriff auf eine Bar in der Stadt Tarimoro in Guanajuato, etwa 96 km südöstlich von Irapuato, zehn Menschen.

Bandengewalt

Präsident Andrés Manuel López Obrador war sein Amt Ende 2018 mit dem Versprechen an, die rekordverdächtige Bandengewalt in Mexiko einzudämmen, aber es ist ihm bisher nicht gelungen, den Aderlass signifikant einzudämmen. Zwar ist die Zahl der Tötungsdelikte im Jahr 2022 etwas zurückgegangen, doch die Zahl der Tötungsdelikte während der sechsjährigen Amtszeit von López Obrador ist auf dem besten Weg, die höchste in der modernen Geschichte Mexikos zu werden. López Obrador macht die Korruption der Vorgängerregierungen für die grassierende Gesetzlosigkeit verantwortlich.

Ein in Mexiko vermisster Bürgermeister sowie weitere acht gesuchte Angehörige und Mitarbeiter sind hingegen wohlauf. Das Oberhaupt der Stadt Guerrero, Mario Cedillo Infante, und die Personen, die mit ihm durch Tamaulipas gereist seien, seien freigelassen worden, teilte der Gouverneur des nordmexikanischen Bundesstaates Coahuila, Miguel Riquelme Solís, auf Twitter am Samstag (Ortszeit) mit.

Die Gruppe war am Freitagabend in Nuevo Laredo unterwegs gewesen. Sie wurde von zwei Fahrzeugen mit bewaffneten Männern verfolgt. Danach verlor sich der Kontakt. Guerrero hat rund 650.000 Einwohner und liegt an der Grenze Mexikos zu den Vereinigten Staaten.

Bei einem Angriff in einer südmexikanischen Kleinstadt hatten Bewaffnete Anfang Oktober den Bürgermeister und 17 weitere Menschen getötet. Mexiko erlebt eine Spirale der Gewalt. Es gibt zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die oft Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften haben. Sie kämpfen um die Kontrolle über Gebiete und nehmen Geld etwa durch Entführungen und Erpressungen ein. Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert.

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