Schuleinsturz in Indonesien: Leichen kaum zu erkennen

eingestürzte schule
Nach dem Einsturz einer Schule in Indonesien werden noch Dutzende Menschen vermisst. Die meisten Todesopfer sind minderjährig, die Identifizierung der Leichen ist schwierig.

Zusammenfassung

  • Nach dem Einsturz einer Schule in Ost-Java werden 49 Menschen vermisst und 14 Tote bestätigt.
  • Rettungsarbeiten sind wegen instabiler Trümmer und fehlender Fingerabdrücke zur Identifizierung schwierig.
  • Etwa 100 Menschen überlebten, während Rettungsteams weiterhin unter schwierigen Bedingungen nach Vermissten suchen.

Nach dem Einsturz eines vierstöckigen Schulgebäudes in der indonesischen Provinz Ost-Java werden immer mehr Tote gefunden. In der Nacht auf Sonntag seien 11 Leichen aus den Trümmern geborgen worden - damit erhöhe sich die Zahl der Toten auf 36, teilte die örtliche Such- und Rettungsbehörde auf einer Pressekonferenz mit. 27 Menschen würden weiterhin vermisst, hieß es am Sonntag.

Rettungskräfte seien rund um die Uhr an dem Internatsgebäude in der Stadt Sidoarjo im Einsatz. Die Identifizierung der geborgenen Opfer gestalte sich schwierig, da die meisten minderjährig waren, und es deshalb noch keine erfassten Fingerabdrücke gebe, sagte Suharyanto, Leiter der Nationalen Katastrophenschutzbehörde.

Leichen kaum zu erkennen

Auch seien einige der Leichen aufgrund starker Verletzungen kaum zu erkennen. Insgesamt sollen 167 Menschen zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Gebäude gewesenen sein, von denen 104 überlebt haben. Rettungskräfte hätten rund 40 Prozent der Trümmer beseitigen können. 

Massive Betonträger hätten die Bergung jedoch erschwert, da diese ohne schweres Gerät nicht entfernt werden könnten, sagte Suharyanto. Man habe den Einsatz von Baggern und Kränen bisher eingeschränkt, um die unter den Trümmern eingeschlossenen Leichen nicht zu verletzen.

An dem islamischen Internat in der Stadt Sidoarjo wurde noch gebaut, es war aber bereits in Betrieb. Das Unglück ereignete sich am Montag während des Gießens einer Betondecke, als Medienberichten zufolge offenbar eine tragende Säule nachgab. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich zahlreiche Schüler zum Nachmittagsgebet in der Schule auf. Dutzende wurden unter tonnenschweren Betonplatten und Ziegeln begraben.

Der südostasiatische Inselstaat Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Fast 90 Prozent - oder etwa 240 Millionen Menschen - sind Muslime. Landesweit gibt es Zehntausende islamische Schulen und Internate.

Wegen laxer Sicherheitsstandards beim Bau kommt es in Indonesien immer wieder zu Unglücken. Anfang des Monats waren auf Java drei Menschen getötet worden, als ein Gebäude während einer Gebetsveranstaltung einstürzte.

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