Ein toter Schüler bei Schüssen an Highschool in US-Staat Tennessee

Ein toter Schüler bei Schüssen an Highschool in US-Staat Tennessee
Berichten handelt es sich um den Angreifer selbst, der in Knoxville von der Polizei getötet wurde. Tennessee hat erst kürzlich seine Waffengesetze gelockert.

Bei einer Schießerei an einer Schule im US-Staat Tennessee ist am Montag (Ortszeit) nach Angaben der Polizei ein Schüler getötet worden. Er habe aus der Toilette der Austin-East Magnet High School heraus das Feuer auf die Polizei eröffnet und einen Beamten dabei verletzt. Einer der Polizisten habe das Feuer erwidert und den Schüler tödlich getroffen. Der verwundete Polizeibeamte musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar.

"Der Verdächtige wurde am Tatort für tot erklärt und als Schüler der Austin-East Schule identifiziert", erklärte der Direktor der Untersuchungskommission, David Rausch, am Abend auf einer Pressekonferenz. In ersten Polizeimeldungen hatte es geheißen, es lägen Angaben über mehrere Schussopfer vor. Die Ermittlungen zum Fall dauern an.

Das Kriminalamt von Tennessee (TBI) teilte mit, Polizisten seien wegen Berichten über eine möglicherweise bewaffnete Person in die High School gerufen worden. Als die Sicherheitskräfte die Anlage betreten hätten, habe der Verdächtige Schüsse abgegeben und einen Polizisten angeschossen. Er wurde mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht. "Ich habe ihm dafür gedankt, dass er sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Schüler und Mitarbeiter der Schule zu schützen," sagte die Bürgermeisterin des Ortes, Indya Kincannon, dem Nachrichtensender CBS News.

Der Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, sprach von „einer tragischen Situation“. 

In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Schusswaffenangriffen in Schulen. So hatte etwa im Februar 2018 ein 19-Jähriger an seiner früheren Schule in Parkland (Florida) das Feuer eröffnet und 17 Menschen getötet.

Generell kommt es seit Mitte März zu mehreren Zwischenfällen mit Waffengewalt. Im Großraum Atlanta wurden acht Menschen in Massagesalons getötet. In Boulder im Bundesstaat Colorado starben zehn Menschen bei Schüssen in einem Supermarkt. In Orange in Kalifornien kamen in einem Bürogebäude vier Menschen ums Leben, darunter ein Neunjähriger. 

Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik für 2018 insgesamt 39.740 Schusswaffentote – also gut 100 Tote pro Tag. Rund 60 Prozent der Fälle sind Selbsttötungen, rund 30 Prozent Tötungsdelikte.

"Seuche"

Erst vergangenen Donnerstag erschoss ein Angreifer in einer Möbelfabrik in Texas einen Menschen und verletzte sechs weitere, bevor er festgenommen wurde. Am Tag zuvor hatte ein Ex-Profifootballer in South Carolina fünf Menschen erschossen.

US-Präsident Biden strebt striktere Waffengesetze an. In Tennessee werden sie vorerst allerdings gelockert. Ab Juli brauchen die meisten Erwachsenen für das verdeckte oder offene Tragen von Pistolen keinen besonderen Waffenschein mehr. Es dürfe für gesetzestreue Bürger nicht schwierig sein, von ihrem durch die Verfassung geschützten Recht auf Tragen einer Waffe Gebrauch zu machen, meint Gouverneur Lee.

Kommentare