Schon wieder löste eine Stinkfrucht einen Feuerwehreinsatz aus

Schon wieder löste eine Stinkfrucht einen Feuerwehreinsatz aus
Durian sorgt für Probleme. Die exotische Frucht, die nach toten Katzen riecht, beschäftigt die Einsatzkräfte regelmäßig.

Pflanzlich bedingter Notfall: Beim einem Einsatz hat die Feuerwehr kein Gasleck, sondern nur eine stark riechende Frucht entdeckt. Die Einsatzkräfte wurden am Dienstag wegen Gasgeruchs in einen Münchner Büro- und Einkaufskomplex gerufen.

Ihre Gas-Messgeräte schlugen dort zwar nicht an. Allerdings stellte sich heraus, dass ein Geschäft dort die sogenannte Stinkfrucht (Durian) im Angebot hatte. Die Feuerwehr geht davon aus, dass deren Geruch hinter der Gasmeldung steckte.

Durians sind tropische, stachelige Früchte, die zwischen einem und drei Kilo wiegen. Sie haben gelbes, süß schmeckendes Fruchtfleisch. Ihr Geruch wurde schon mit schimmeligem Käse, verrotteten Zwiebeln und totem Fisch verglichen. Durians werden überwiegend in Südostasien gegessen. In Hotelzimmern und öffentlichen Verkehrsmitteln ist ihr Verzehr oft verboten.

Riecht wie tote Katzen

Die Frucht ist legendär: Um die Geruchskeule zu beschreiben, wurden bereits tote Katzen, faule Eier und alter Limburger Käse herangezogen. Auch bekannte Food Writer aus aller Welt haben versucht, das eklige Bukett durch Vergleiche zu illustrieren. „Der Geruch lässt sich am besten als Gemisch von Schweinekot, Terpentin und Zwiebeln beschreiben, garniert mit einer Sportsocke“, befand der Gastro- und Reisejournalist Richard Sterling.

„Strange Foods“-Autor Jerry Hopkins meinte, Durian zu verzehren sei wie „Eiscreme in einem Klohäuschen zu essen“. Und der französische Forschungsreisende Henri Mouhot (1826-1961) erinnerte sich nach Trips durch das alte Siam, Kambodscha und Laos, der erste Happen schmecke wie „das Fleisch eines Tieres im Verwesungszustand“.

Aber wie so viele andere verfiel auch Mouhot dem geschmacklichen Charme der seltsamen Stachelfrucht. „Nach vier oder fünf Versuchen fand ich das Aroma exquisit“, bekannte er. New-York-Times-Autor Thomas Fuller ereilte 2013 das gleiche Schicksal: „Ja, die Frucht ist schwer zu handhaben und ähnelt einer mittelalterlichen Waffe“, schrieb er in dem renommierten Blatt. „Aber wenn man das blassgelbe, cremige Fruchtfleisch erreicht, erlebt man Nuancen von Haselnuss, Aprikose, karamellisierter Banane und Eierpudding.“

Auch sind Durians extrem gesund. Sie steigern erwiesenermaßen nicht nur die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin, sondern haben zudem einen hohen Nährstoff- und Vitamingehalt, darunter vor allem Vitamin B1, B2 und C.

 

Immer Stinkalarm

Durian sorgt für immer wiederkehrende Schlagzeilen. Hier eine Auswahl:

  • Im australischen Brisbane bemerkten vor ein paar Jahren Gepäckträger im Frachtraum einer startbereiten Maschine einen stechenden Gestank. Es wurde Terroralarm ausgelöst. Nachdem das Flugzeug geräumt und alle Koffer wieder ausgeladen waren, wurde die Quelle ausgemacht - ein Paket mit Durian-Früchten.
  • Ein Paket, aus dem stinkende Gase austraten, hat im deutschen Schweinfurt 2020 einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ausgelöst. Nach der Räumung des Gebäudes der Deutschen Post stellte sich heraus: In dem Paket befand sich eine thailändische Durian, auch „Stink- oder Kotzfrucht“ genannt.
  • Unerträglicher Gestank und kein Ausweg: Das war Passagieren im Jahr 2018 einer indonesischen Fluglinie in Jakarta zu viel. Sie zwangen die Besatzung, den Verursacher - eine Ladung der für ihren üblen Geruch bekannten Frucht Durian - aus dem Flugzeug zu schaffen.

Kommentare