Rätselhafte Häufung von Fehlbildungen bei Babys

Rätselhafte Häufung von Fehlbildungen bei Babys
In Gelsenkirchen in Deutschland kamen in kurzer Zeit drei Babys auf die Welt, denen eine Hand fehlte.

Eine Hebamme im Sankt-Marien-Hospital Buer in Gelsenkirchen schlug Alarm, und seither rätseln vor allem Ärzte, was die Ursache dafür sein könnte. Zwischen Mitte Juni und Anfang September wurden drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren. Zuvor hatte es an dieser Klinik aber jahrelang keinen einzigen Fall gegeben. Seit 2018 wurden dort mehr als 800 Kinder geboren.

Am Samstag reagierte das Gesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen: Es will nun alle Kliniken abfragen, ob dort ähnliche Fehlbildungen aufgefallen seien. Man nehme die Berichte über solche Fälle „sehr ernst“ und werde Ärztekammer, Bund und Länder einschalten und sich koordinieren.

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Die Gelsenkirchener Klinik schreibt: „Wir konnten keine ethnischen, kulturellen oder sozialen Gemeinsamkeiten der Herkunftsfamilien sehen. Alle Familien wohnen im lokalen Umfeld. Fehlbildungen dieser Art haben wir viele Jahre lang nicht gesehen. Das mehrfache Auftreten jetzt mag auch eine zufällige Häufung sein. Wir finden jedoch den kurzen Zeitraum, in dem wir jetzt diese drei Fälle sehen, auffällig.“

Da Missbildungen bei Babys nicht zentral gemeldet werden, kann es sein, dass benachbarte Kliniken gar nicht wissen, dass es weitere Missbildungsfälle in der näheren Umgebung gab.

In Frankreich gab es 2018 bereits mehrere Fälle, bei denen Babys ohne Hände zur Welt kamen. Außer dass sie alle nahe an Feldern lebten, konnten die Experten keine Gemeinsamkeiten ausmachen und somit auch nicht die genaue Ursache ermitteln.

Die Kölner Hebamme Sonja Liggett-Igelmund appelliert auf Facebook an Eltern, deren Kind ebenfalls mit einer Missbildung zur Welt kam, sich zu melden. Denn ob Umweltfaktoren, Medikamente oder die Ernährung zu diesen Fehlbildungen geführt haben, könne man nur bestimmen, wenn man alle Fälle und somit alle Faktoren untersuchen kann. Nach ihrem Aufruf haben sich laut Bild-Zeitung bereits 20 Familien bei der Kölner Hebamme gemeldet. Genetiker der Berliner Charité wurden bereits eingeschaltet. Doch die Ursachenerforschung ist äußerst kompliziert.

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