Paris: Bewaffneter Hakenkreuz-Sprüher von Polizei niedergeschossen

Zusammenfassung
- Sicherheitskräfte schossen im Pariser Bahnhof Austerlitz einen Mann mit Waffenattrappe nieder, der zuvor Hakenkreuze eingeritzt hatte.
- Der aus Syrien stammende Mann wurde lebensgefährlich verletzt und am Abend für hirntot erklärt; ein Taxifahrer wurde am Fuß verletzt.
Sicherheitskräfte haben im Pariser Fernbahnhof Austerlitz einen mit einer Waffe drohenden Mann niedergeschossen und einen unbeteiligten Taxifahrer verletzt.
Wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte, schritten die Beamten ein, nachdem der Mann im Bahnhof und zuvor bereits in verschiedenen Metrostationen anderswo in der Stadt Hakenkreuze eingeritzt hatte.
Daraufhin habe der Mann in seine Jacke gegriffen und eine Waffe mit beiden Händen auf die Beamten gerichtet, die sich später als Attrappe herausstellte. Als er der Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen, nicht nachkam, machte einer der Beamten von seiner Schusswaffe Gebrauch.
Ermittlungsverfahren wegen Schusswaffeneinsatzes
Der Täter wurde lebensgefährlich verletzt und am Abend in einer Klinik für hirntot erklärt. Es handelte sich um einen aus Syrien stammenden Mann, der in Paris lebte. Weitere Hintergründe wurden nicht bekannt.
Außerdem wurde ein Taxifahrer, der sich in der Nähe befand, durch den Schusswaffeneinsatz am Fuß verletzt und kam in eine Klinik. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft von einem verletzten Reisenden gesprochen. Der Beamte, der die Schüsse abgab, kam in Polizeigewahrsam. Wegen des Schusswaffeneinsatzes wurde, wie in solchen Fällen üblich, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Vorfall wurde von einer Videoüberwachung aufgezeichnet.
Beamte als Zielscheibe in Bahnhöfen
Bei Bedrohungslagen greifen Sicherheitskräfte in den großen Pariser Bahnhöfen regelmäßig ohne zu zögern zur Waffe, auch wegen der weiterhin hohen terroristischen Bedrohungslage in Frankreich. Immer wieder werden die Beamten in den Bahnhöfen zur Zielscheibe von Angriffen.
Zuletzt hatte ein psychisch gestörter Mann vor den Olympischen Spielen einen Anti-Terror-Soldaten im Bahnhof Gare de l'Est mit einem Messerstich verletzt. Vor einem Jahr verletzte ein ebenfalls psychisch verwirrter Mann im Gare de Lyon drei Menschen mit einem Messer. Vor mehr als einem Jahr schossen Polizisten eine Frau in einer Pariser S-Bahnstation nieder, die damit gedroht hatte, sich in die Luft zu sprengen.
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