Erster Pandanachwuchs Deutschlands: Zwillinge in Berlin geboren

Panda-Weibchen Meng Meng war im April künstlich befruchtet worden.

Es ist der erste Pandanachwuchs Deutschlands: Die Berliner Pandadame Meng Meng hat am Samstag Zwillinge zur Welt gebracht, wie der Zoo am Montag mitteilte. Die sechs Jahre alte "Meng Meng und ihre beiden Jungtiere haben die Geburt gut überstanden und sind wohlauf", erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.

Nach einer Tragzeit von 147 Tagen habe Meng Meng innerhalb von knapp einer Stunde ihre beiden Pandababys zur Welt gebracht, teilte der Zoo mit. Nach der ersten Geburt habe sie das erste der kleinen Jungtier behutsam auf ihren Bauch gelegt, um es zu wärmen. Kurze Zeit später sei das zweite Pandababy geboren worden. "Obwohl es der erste Nachwuchs für unsere junge Pandadame ist, kümmert sie sich vorbildlich", erklärte Knieriem.   

Das Pandaweibchen war im April künstlich befruchtet worden, um die Chancen auf Nachwuchs zu erhöhen. Zuvor waren Meng Meng und der neunjährige männliche Panda Jiao Qing zusammengeführt worden. Ob die Paarungsversuche erfolgreich waren, ließ sich nicht feststellen. Mitte August äußerte der Zoo die Hoffnung, dass Meng Meng trächtig sein könnte. Ende August brachte ein neuer Ultraschall die Bestätigung für mindestens ein Pandababy.

Pandas bringen eines oder zwei, selten sogar drei Jungtiere auf einmal zur Welt. Sie werden nach rund vier bis sechs Monaten Tragzeit nur spärlich behaart und blind geboren. Mit einem Gewicht von meist nur 90 bis 130 Gramm bringt der Nachwuchs nur einen Bruchteil des Gewichts seiner Mutter auf die Waage. Laut Zoo müssen die Babys nun alle zwei bis drei Stunden trinken und von der Mutter gut gewärmt werden.

Pandas sind speziell - auch bei der Fortpflanzung 

Da Große Pandas bei Zwillingsgeburten meist nur ein Jungtier aufziehen, wird Meng Meng nun vom Zoo "aktiv unterstützt". Die 136 und 186 Gramm schweren Babys sollen im Rhythmus von zwei bis drei Stunden bei der Mutter sein und sonst "in einem kuschelig-warmen Inkubator" von angereisten chinesischen Experten umsorgt werden. Sie stellen laut Zoo "bereits ein unüberhörbares Organ unter Beweis" und machen "mit lautem Quietschen auf sich aufmerksam".

Pandas sind speziell - nicht nur was ihre Ernährung mit Bambus betrifft, sondern auch bei der Fortpflanzung. Pandaweibchen können nur einmal im Jahr - in einem Zeitraum von 24 bis 72 Stunden - befruchtet werden. In freier Natur leben laut Zoo nur noch 1.864 ausgewachsene Große Pandas. Daher trage "jedes einzelne Jungtier bedeutend zur Erhaltung der gesamten Tierart bei".

Für Besucher sind die Pandababys wie auch Meng Meng nun zunächst nicht zu sehen. "Pandapapa Jiao Qing hingegen ist bambusfressend und grundgelassen - wie gewohnt - auf seiner Anlage im Panda Garden zu sehen", erklärte der Zoo. Denn Pandamännchen sind in die Aufzucht der Jungtiere nicht eingebunden.

Meng Meng und Jiao Qing waren im Sommer 2017 aus China nach Berlin gekommen - als vorerst auf 15 Jahre befristete Leihgabe. Sie bewohnen ein eigens errichtetes Gehege namens Panda Garden. Der Pandanachwuchs würde zwei bis vier Jahre in Berlin bleiben, bevor er nach China umziehen würde.

Von 1980 bis zum Sommer 2012 lebten im Berliner Zoo schon einmal drei Große Pandas. Das bei den Zoobesuchern beliebte Männchen Bao Bao starb vor rund sieben Jahren im hohen Alter von 34 Jahren. Paarungsversuche mit den früher verstorbenen Weibchen Tjen Tjen und Yan Yan blieben erfolglos.

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