New Yorker WG erfand Steakhouse – und öffnete für eine Nacht

"Das beste Steak, das ich je gegessen habe", "Worte können nicht beschreiben, wie phänomenal das Steak war", "Chef Mehran ist ein genialer Gott unter Männern". Begeisterte Rezensionen und eine nahezu perfekte Google-Bewertung (4,8 Sterne), dazu eine – laut Website – monatelang ausgebuchte Warteliste: Szene-Gourmets leckten sich wortwörtlich die Finger, als sie am Wochenende einen Platz in "Mehran's Steak House" ergatterten. Dass dahinter ein zwei Jahre lang sorgfältig geplanter Streich steckte, ahnten scheinbar die Wenigsten.
Der 21-jährige Mehran Jalali und 60 seiner Freunde fälschten ein renommiertes Steak-Restaurant, das sie für eine einzige Nacht eröffneten. Die 140 ausgewählten Gäste versorgten sie mit einem Vier-Gänge-Menü und inszenierten Showeinlagen.
Es begann während Corona..
Alles begann während der Pandemie, als der KI-Start-up-Gründer regelmäßig für seine 16 Mitbewohner Steaks zubereitete. Das Abendessen feierten die Freunde, indem sie ihr Haus auf der Upper East Side auf Google Maps in "Mehran’s Steak House" umbenannten. Um den Witz aufrechtzuerhalten, begannen sie, erstklassige Bewertungen für das gefälschte Restaurant zu hinterlassen. "Bis einmal ein Paar zu uns kam und sagte: 'Wir sind wegen des Steaks hier’", zitiert die NY Times Jalali. Daraufhin beschlossen die Freunde, den Witz zum Leben zu erwecken.
Sie richteten eine Webseite inklusive Warteliste für ihr "revolutionäres Steakerlebnis" ein, mieteten ein Gebäude und planten ein Vier-Gänge-Menü im Wert von 114 Dollar rund um das "Leben der Kuh". Zu den Speisen gehörten ein gemischter grüner Salat mit Zitronendressing, Bruschetta mit Mozzarella, Rib-Eye-Steak mit Rosmarinkartoffeln und Kuchen. Dazu servierten sie Wein – und Milch.
Den Innenraum des "Lokals" dekorierten sie mit Fotos, auf denen Jalali – dank KI – mit einer Reihe von Berühmtheiten posierte, für die er angeblich bereits gekocht hatte: Albert Einstein, Marilyn Monroe, Barack Obama und John F. Kennedy – auf die zeitliche Unmöglichkeit dieser "Treffen" kamen die Gäste wohl nicht. Auf der Straße vor dem Gebäude stellte sich eine Gruppe falscher Fans des Rappers Drake auf, die den Eindruck erwecken sollten, der Star befände sich im Restaurant.
Auch einem (inszenierten) Heiratsantrag durften die Gäste beiwohnen. Die Kritiken für das mit Rosmarinkartoffeln servierte Steak von Jalali, der selbst in der Küche stand, reichte von "unglaublich" bis "ein Betrug".
Mittlerweile wurde der Streich aufgelöst. In den sozialen Medien wird die Gruppe gefeiert. Die Lehre der Geschichte fasst eine Leserin der New York Times zusammen: "Das nächste Mal besser nicht bloß auf Google-Bewertungen verlassen!"
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