Messerattacke in Ravensburg: Mutmaßlicher Täter in Psychiatrie

Messerattacke in Ravensburg: Mutmaßlicher Täter in Psychiatrie
Nach Angriff beschwört der Integrationsminister von Baden-Württemberg das Zusammenhalten der Bürger.

Der baden-württembergische Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) hat die Bürger nach der Messerattacke in der Innenstadt von Ravensburg zum Zusammenhalt aufgerufen. "Wir lassen uns nicht von Menschen auseinanderdividieren, die diese furchtbare Tat nun für politische Zwecke missbrauchen und Hass und Häme über all jene ausschütten, die für Zusammenhalt in dieser Stadt standen und stehen", sagte Lucha

Oberbürgermeister Daniel Rapp (CDU) hatte den Angreifer nach eigenen Angaben am Freitagnachmittag persönlich gestellt. "Ich war zufällig in der Nähe", sagte er.
 

Nach dem Messerangriff mit drei Verletzten suchte die Polizei nach dem Motiv des Täters. Ein Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, sein Zustand besserte sich aber am Samstagvormittag. Es befinde sich mittlerweile außer Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

Festgenommen wurde ein 21 Jahre alter Asylbewerber aus Afghanistan. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Asylwerber aus Syrien im Alter von 19 und 20 Jahren sowie um einen 52-jährigen Deutschen. Den Ermittlern zufolge gibt es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat. Das Motiv des Festgenommenen gilt vorläufig als offen.

"Es ist selbstverständlich, dass der Täter mit allen in einem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft gezogen werden wird. Gleichzeitig werden wir gerade jetzt nicht nachlassen, unsere Integrationsbemühungen in dieser Stadt und darüber hinaus fortzusetzen," machte Lucha deutlich.

Verdächtiger kommt in Psychiatrie

Der mutmaßliche Täter kommt in eine psychiatrische Einrichtung. Anstelle eines Haftbefehls wurde ein sogenannter Unterbringungsbefehl erlassen. Die Polizei teilte am Samstag mit, der Asylbewerber leide nach der Einschätzung eines Gutachters an einer tiefgreifenden psychiatrischen Erkrankung.

Er sei deshalb bereits mehrfach in stationärer Therapie gewesen. Die Schuldfähigkeit des Mannes sei nach dem vorläufigen Sachverständigen-Gutachten bei der Tat ausgeschlossen oder zumindest erheblich vermindert gewesen.

Anmerkung: In einer früheren Meldung war von 19 Jahren als Alter des mutmaßlichen Täters auszugehen.

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