Mindestens 30 Tote bei Anschlagsserie in Nigeria
Bei drei Selbstmord-Attentaten im Nordosten Nigerias sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Mehr als 40 weitere Menschen wurden verletzt, als sich die Attentäter während der öffentlichen Übertragung eines Fußball-Spiels in die Luft sprengten, wie Rettungskräfte mitteilten.
Die Anschläge ereigneten sich am Sonntagabend in Konduga, rund 38 Kilometer von Maiduguri, der Haupstadt des Bundesstaates Borno, entfernt. Es handelte sich um den tödlichsten Anschlag in der Region seit Monaten, die regelmäßig durch Attacken der Islamistengruppe "Boko Haram" erschüttert wird. Zu den jüngsten Selbstmord-Anschläge bekannte sich zunächst niemand, doch wurden Kämpfer von "Boko Haram" auch in Konduga als Attentäter vermutet.
Boko Harm kämpfen für islamischen Gottesstaat
Der erste Selbstmord-Attentäter hatte seinen Sprengsatz am Sonntagabend vor einem Gebäude gezündet, in dem sich Dutzende Fußball-Fans die Übertragung eines Spiels ansahen. Nach Angaben von Ali Hassan, dem Chef der örtlichen Miliz, hatte der Besitzer des Zentrums versucht, den Mann davon abzuhalten, in die voll besetzte Halle zu gelangen. Daraufhin habe sich der Attentäter in die Luft gesprengt. Die zwei anderen hätten dann ebenfalls ihre Sprengwesten gezündet.
"Boko Haram" kämpft seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Bei Angriffen der Gruppe und Einsätzen der Armee gegen die Extremisten wurden bereits mehr als 27.000 Menschen getötet, 1,8 Millionen Menschen mussten flüchten. Inzwischen griff der Konflikt auch auf Nigerias Nachbarländer Niger, Tschad und Kamerun über.
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