Migrantinnen nach Hilferuf aus Kühllaster in Frankreich befreit

Migrantinnen nach Hilferuf aus Kühllaster in Frankreich befreit
Eine BBC-Reporterin wurde per Handy von den Insassen informiert - sie gab das an die Polizei weiter.

Sechs Frauen, die in einem Kühllaster von Frankreich nach Großbritannien geschleust werden sollten, sind nach einem Hilferuf an eine BBC-Reporterin von der französischen Polizei gerettet worden. Die Frauen befürchteten dem Bericht der britischen Rundfunkanstalt zufolge, ihnen könne die Atemluft ausgehen.

Der Vorfall soll sich am Mittwoch abgespielt haben. Demnach meldeten sich die vier Vietnamesinnen und zwei Irakerinnen aus dem Frachtraum des gekühlten und verriegelten Lasters per Handy bei der Reporterin und berichteten über Kälte und mangelnde Atemluft. Der mit Bananenkisten beladene Lastwagen war demnach zunächst auf dem Weg nach Großbritannien, hatte jedoch die Richtung geändert. Die Frauen waren zum Zeitpunkt ihres Hilferufs bereits zehn Stunden unterwegs.

Fahrer festgenommen

Nachdem es gelungen war, den Standort des Lasters zu orten und das Nummernschild ausfindig zu machen, wurde das Fahrzeug von der französischen Polizei gestoppt und die Frauen befreit. Der Fahrer wurde nach Angaben der BBC festgenommen. Warum der Laster von der ursprünglich geplanten Route abgewichen war, blieb unklar.

Der Fall erinnert an den tragischen Tod von 39 vietnamesischen Migranten, die 2019 in der englischen Grafschaft Essex leblos in einem Kühllaster entdeckt wurden. Die BBC-Reporterin hatte damals berichtet und war deswegen mit vielen Vietnamesen im Kontakt. Das dürfte auch der Grund sein, warum man sie kontaktiert hat.

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