Massen-Beerdigung nach tödlichem Angriff auf Schulbus im Jemen

YEMEN-SAUDI-CONFLICT-FUNERAL
Mindestens 29 Kinder starben bei dem Luftangriff. Die Kindersärge wurden mit grünen Tüchern und Fotos der Opfer bedeckt.

Nach dem Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen haben tausende Menschen bei einer Massen-Beerdigung um die getöteten Kinder getrauert. Etwa 50 Fahrzeuge brachten Särge in die Stadt Saada, wie am Montag im Fernsehsender Al-Massira der Houthi-Rebellen zu sehen war.

Die Teilnehmer der Zeremonie in der Hochburg der schiitischen Rebellen protestierten bei der Beisetzung auch gegen Saudi-Arabien und dessen Unterstützter USA.

"Amerika tötet jemenitische Kinder", war etwa auf mehreren Plakaten zu lesen. Ein ranghoher Houthi-Vertreter, Mohammed Ali al-Huthi, nannte den Angriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition eine "Straftat von Amerika und seinen Verbündeten gegen die Kinder im Jemen".

Die Kindersärge wurden mit grünen Tüchern und Fotos der Opfer bedeckt. Unklar war, wie viele Kinder in Saada beerdigt wurden. Bewohner gaben an, einige Familien hätten ihre Kinder bereits beigesetzt.

Bei dem Angriff auf einem Markt in Dahjan in der Provinz Saada im Nordjemen waren am Donnerstag nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mindestens 29 Kinder getötet und fast 50 weitere Menschen verletzt worden. Die international nicht anerkannte Rebellenregierung der Houthis sprach hingegen von 51 Toten, unter ihnen 40 Kinder.

Die Verantwortung für den Angriff hatte die Militärkoalition zwar übernommen; ihren Angaben zufolge richtete sich der "legitime" Militäreinsatz aber gegen einen Bus mit "Houthi-Kämpfern". Die Koalition kündigte eine Untersuchung an. Der UN-Sicherheitsrat warnte, jegliche Untersuchung des Angriffs müsse "glaubhaft" sein.

Im Jemen kämpfen die vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen seit 2014 gegen die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die vom sunnitischen Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt seit März 2015 Hadis Truppen. Seitdem wurden in dem Konflikt fast 10.000 Menschen getötet.

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