Mafia-Firmen sollen legal weitergeführt werden

Die aus dem Film bekannte Stadt Corleone ist noch immer eine Hochburg der Mafia.
Die italienische Regierung richtet eine Behörde ein, die mit der Verwaltung des beschlagnahmten Mafia-Vermögens beauftragt ist.

Die italienische Regierung  will mafiöse Betriebe legal weiterführen und damit Arbeitsplätze sichern. Maximale Transparenz soll ein Internet-Portal bieten, wo  alle Unternehmen, Gesellschaften und Immobilien gelistet sind, die dem organisierten Verbrechen zugeordnet und von den Behörden beschlagnahmt wurden.


2371 Betriebe beschlagnahmt2317 Mafia-Betriebe wurden bisher beschlagnahmt, jeder dritte befindet sich auf Sizilien (32 Prozent). Kampanien (17,5 %), Latium (13,4 %), Kalabrien  (13 %) und die Lombardei (8,4 %)  folgen.  23 Prozent aller konfiszierten Gesellschaften sind Baufirmen, gefolgt von Handelsfirmen, Restaurants, Immobiliengesellschaften und Industriebetrieben.


 „Der Organisierten Kriminalität ihr Eigentum zu entziehen, hat nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern vor allem einen sozialen Wert. Diese Besitztümer geraten wieder in die legale Wirtschaft zugunsten der Öffentlichkeit“, berichtete Innenministerin Luciana Lamorgese.

Für Unternehmer wird es also in Zukunft einfacher beschlagnahmte Betriebe zu übernehmen, freut sich der Vize-Präsident des Handelskammerverbandes.


Wirtschaftsfach Mafia

An der Mailänder  Wirtschaftsuni „Luigi Bocconi“ wird ab Februar ein neues Studienfach „Wirtschaft der organisierten Kriminalität“ angeboten. Das Fach durchleuchtet die Unterwanderung wirtschaftlicher Aktivitäten durch mafiöse Organisationen. Geleitet wird das Studienfach vom Experten Paolo Pinotti.

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