Kritik an Impf-Strategie in Niederlande: 175.000 Dosen ungenutzt

Kritik an Impf-Strategie in Niederlande: 175.000 Dosen ungenutzt
Zuletzt knapp 10.000 Coronavirus-Neuinfektionen pro Tag: Aus logistischen Gründen will das Land aber erst am 8. Jänner mit dem Impfen starten.

In den Niederlanden nimmt die Kritik an der Corona-Impfstrategie zu. Obwohl in einem Speziallager im Osten des Landes bereits rund 175.000 Impfdosen der Hersteller Pfizer und Biontech lagern, will das Land erst am 8. Jänner als letztes Land in der EU die ersten Menschen impfen und am 18. Jänner landesweit starten. Trotz der Kritik will die Regierung den Start der Impfkampagne nicht vorziehen. Das sei aus logistischen Gründen nicht möglich.

Der Fahrplan werde vorerst nicht verändert, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag auf dpa-Anfrage in Den Haag. Die Verbände der akuten medizinischen Versorgung hatten dringend an den Gesundheitsminister appelliert, bereits am kommenden Montag Pflegepersonal der Krankenhäuser und Intensivstationen gegen Covid-19 zu impfen. Dies könne schnell in den Krankenhäusern geregelt werden. Außerdem reichten die Vorräte an Impfdosen aus. Gesundheitsminister Hugo de Jonge will sich erst Anfang der kommenden Woche dazu äußern.

Krankenhäuser und Intensiv-Stationen können nach eigenen Angaben dem Druck kaum noch standhalten. Die medizinische Versorgung sei angesichts ständig steigender Patientenzahlen und großer Personalengpässe kaum noch zu bewältigen. In mehreren Kliniken des Landes wurden bereits Spezialisten der Armee eingesetzt.

Zuletzt waren am Donnerstag knapp 10.000 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Zum Vergleich: Im halb so großen Österreich waren zuletzt am Donnerstag 2.913 Neuinfektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 binnen 24 Stunden festgestellt worden.

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