Kein Schulbus für Kleinkind: Turiner spenden Taxigeld

Kein Schulbus für Kleinkind: Turiner spenden Taxigeld
Kein Aufenthaltsgenehmigung des Vaters, also kein Schulbus für das vierjährige Kind zum Kindergarten. Bürger springen ein

Drei Kilometer zu Fuß muss ein Vater mit seiner vierjährigen Tochter täglich gehen, um einen Kindergarten in Turin zu erreichen. Der Mann lebt in einer Roma-Siedlung außerhalb der Stadt. Obwohl er EU-Bürger ist und seit Jahren in Turin wohnt, hat seine Tochter kein Recht, im Schulbus mitzufahren, da der Vater wegen seiner Arbeitslosigkeit keine Aufenthaltsgenehmigung erhalten hat.

Täglich muss der Vater mit seiner Tochter einen drei Kilometer langen Weg entlang einer stark befahrenen Straße zu Fuß gehen, berichtete die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Der Fall weckte die Aufmerksamkeit lokaler Medien, die über die Situation der Familie berichteten. Daraufhin entschloss sich eine Gruppe anonym gebliebener Bürger, Vater und Tochter die Hin- und Retour-Fahrt mit dem Taxi zu finanzieren, bis die Angelegenheit geregelt werden könne.

Antrag bei Gericht

Der Vater des Mädchens, der weitere zwei minderjährige Kinder hat, ist in Turin zur Welt gekommen, hat aber nicht die italienische Staatsangehörigkeit. "Ich will, dass meine Tochter in den Kindergarten geht", sagte der Mann. Über einen Rechtsanwalt reichte er einen Antrag bei einem Gericht in Turin ein, damit auch seine Tochter mit dem Schulbus den Kindergarten erreichen könne.

Der Vater dankte den anonymen Spender für die Geste. Er kämpfe weiter um seine Aufenthaltsgenehmigung, sagte er.

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